World Ranger Day 2020 - ein schöner Tag im Tonbachtal

07.08.2020 von Pressestelle in Kategorie : Veranstaltungen
  • Am World Ranger Day, am 31. Juli, wurden überall auf der Erde Aktionen durchgeführt, um auf die Arbeit der Rangerteams und ihren oft gefährlichen, manchmal tödlichen Einsatz für die Natur aufmerksam zu machen. Auch der Nationalpark Schwarzwald hat Informationsmöglichkeiten angeboten: An der Rangerstation Tonbach waren Rangerinnen und Ranger anzutreffen, die mit Menschen ins Gespräch kommen und über den Nationalpark und die Rangerarbeit weltweit informieren wollten.

    Florian Hofmann, Ranger im Nationalpark Schwarzwald, hat den World Ranger Day an der Rangerstation Tonbachtal mit organisiert und zeigt sich erfreut über die gelungene Aktion bei schönstem Wetter: "Es kamen doch einige Interessierte vorbei, obwohl die Rangerstation rund fünf Kilometer vom nächsten Parkplatz und der nächsten Bushaltestelle entfernt steht. Man musste also fast schon einen Tagesausflug einplanen, um bei uns vorbeizuschauen." Zwischen 11 und 15 Uhr kamen Besucherinnen und Besucher, um sich nach den Aufgaben des Rangerteams zu erkundigen und auch, um an diesem schönen Platz im Tonbachtal zu vespern. 

    "Uns wurden viele Fragen zur Arbeit eines Rangers weltweit, im Nationalpark Schwarzwald und zu unseren Ehrenamtlichen Rangern gestellt. Auch interessant war die Information, wie unterschiedlich die Nationalparks weltweit sind: Jeder Nationalpark schützt die typischen Naturräume der jeweiligen Region und die Rangerinnen und Ranger haben so mit ganz unterschiedlichen Anforderungen und Problemen zu tun, beispielsweise mit gefährlichen Tieren oder Wilderern, mit Dschungel, Wüste oder schroffen Bergen. Auch gibt es natürlich kulturelle Unterschiede - aber auch viele Gemeinsamkeiten, wie den Anspruch, die Natur weltweit zu pflegen und zu schützen. Das verbindet die Rangerteams weltweit, wir klären alle über Probleme und Naturschutz auf und arbeiten mit Herzblut in unseren jeweiligen Schutzgebieten, sind oft in unwegsamen Gelände unterwegs."

    Weitere Fragen betrafen den Austausch mit anderen Rangern, wie den internationalen Austausch mit den israelischen Rangern und die World Ranger Tagung in Nepal. Natürlich waren auch die Herausforderungen im Nationalpark Schwarzwald in Zeiten von Corona ein Thema: Das außergewöhnlich hohe Besuchsaufkommen auf der relativ kleinen Fläche des Nationalparks macht eine intensive Aufklärung zur Natur und den Regeln des Schutzgebietes notwendig. "Und klar: Wenn man sich den relativ beschaulichen Schwarzwald anschaut, dann ruft es schon Erstaunen hervor, dass die internationale Rangerarbeit eine große Zahl an Todesopfern fordert, wenn Konflikte eben mit Waffengewalt ausgetragen werden. Das scheint hier unglaublich zu sein - wir hatten deshalb extra Zeitungsartikel gesammelt und ausgestellt, um die Bandbreite der Gefährdung unserer Kolleginnen und Kollegen weltweit zu zeigen." Aggressives Verhalten gegenüber dem Naturschutzdienst rief bei den Besucherinnen und Besuchern im Tonbachtal eher Kopfschütteln hervor. Dass einige wenige Wanderer und Radfahrer auch hier den Rangerinnen und Rangern mit hoher Aggressivität begegnen, dafür zeigten alle kein Verständnis.

    "Als Fazit kann ich nur sagen, dass es eine tolle Aktion war und auf großes Interesse stieß. Da mehrere Rangerinnen und Ranger an der Rangerstation waren, konnten die Besucherinnen und Besucher einzelne, lange und persönliche Gespräche führen. Ich glaube, dass kam gut an," so Hofmann. Da die Rangerstation etwas abgelegen ist, will das Rangerteam mit den gesammelten Erfahrungen im nächsten Jahr nun noch stärker Werbung für die Veranstaltung machen und den Tag weiter ausgestalten.

    Hintergrund – Pressemitteilung des Bundesverbands Naturwacht e. V.:

    Weltweit setzen sich Rangerinnen und Ranger mit hohem Engagement für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Bewahrung der letzten Naturschätze in den Schutzgebieten der Erde ein. In ihrem Einsatz für die Natur verlieren jährlich weit über 100 Rangerinnen und Ranger ihr Leben, vor allem in Afrika, Asien sowie in Süd- und Mittelamerika. Doch auch in Europa und hier in Deutschland wird die Arbeit in den letzten Jahren durch verbale und tätliche Angriffe zunehmend gefährlicher.
    Die International Ranger Federation und die Thin Green Line Foundation haben deshalb 2007 den World Ranger Day ausgerufen, der in jedem Jahr am 31. Juli mit zahlreichen Aktionen begangen wird. Der Bundesverband Naturwacht als Interessenvertreter der Rangerinnen und Ranger in Deutschland unterstützt diese Aktionen in den Schutzgebieten Deutschlands, um ein Zeichen weltweiter Solidarität zu setzen.


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