Neues aus der Hexenküche - Tanne und Fichte

24.11.2020 von Team Wildnisbildung in Kategorie : WibiDigi
  • Viele unserer Wälder sind im Herbst richtig schön bunt. Denn die Laubbäume bereiten sich auf den Winter vor: Sie ziehen alle Nährstoffe, auch den grünen Blattfarbstoff, in ihre Wurzeln zurück, dadurch ändern die Blätter der meisten Laubbäume ihre Farbe. Nach und nach werfen sie ihre Blätter dann ab. Sie begeben sich in eine Art Winterruhe. Aber wie sieht das bei unseren Nadelbäumen wie beispielsweise der Tanne oder der Fichte aus? Hast du dir schon einmal überlegt wie diese sich vor der Kälte im Winter schützen?

    Wie schützen sich unsere Nadelbäume gegen die Kälte?

    Unsere immergrünen Nadelbäume haben eine ganz andere Strategie entwickelt, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Sie überziehen ihre Nadeln mit einer dicken Wachsschicht. So sind sie vor Kälte geschützt. Die Nadeln sind außerdem robuster als die Blätter der Laubbäume, sie haben ein festeres Gewebe und verdunsten viel weniger Wasser. Dadurch sind sie vor dem Austrockenen geschützt und vertragen klirrende Kälte viel besser.

    Wo kommt eigentlich der Weihnachtsbaum her?

    Für unsere Vorfahren hatten die immergrünen Zweige der Nadelbäume eine ganz besondere Bedeutung. Sie galten als Symbol für den kommenden Frühling. Deshalb holte man sich die grünen Zweige ins Haus. So standen die Tannen- und Fichtenzweige für etwas Frisches und Lebendes und für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit. Denn die Winter waren früher lang und hart. Eine Zentralheizung gab es nicht und die Wintervorräte wurden oft knapp. So wurde der Frühling sehnsüchtig erwartet. Aus diesem Brauch heraus, sich grüne Zweige ins Haus zu holen, entwickelte sich dann ab dem 17. Jahrhundert der Weihnachtsbaum.

    Welche Kräfte stecken sonst noch in den Tannen- und Fichtenzweigen?

    Nadelbäume leisten schon seit vielen Jahrhunderten wertvolle Dienste bei der Behandlung von Erkältungen und Atemwegserkrankungen sowie bei Rheuma, Gliederschmerzen und Erschöpfung. Auch heute noch nutzt man die heilsamen Kräfte aus dem Wald. Die Nadeln enthalten viel Vitamin C und ätherische Öle und sind unter anderem als Badezusatz super geeignet. Sie wirken entspannend und schleimlösend, ermöglichen ein leichteres Abhusten und machen die Nase wieder frei. Außerdem stärken sie dein Immunsystem. Wir haben verschiedene Möglichkeiten, uns dieser heilenden Wirkstoffe zu bedienen. Hier haben wir dir einige zusammengestellt.

    Ein selbstgemachtes Tannen- oder Fichtenöl kann als Badzusatz genutzt werden:

    • Nadeln klein schneiden - das geht am einfachsten mit einer Schere
    • 1/3 eines Schraubglases damit füllen
    • Das Glas mit einem guten Öl, z.B. Sonnenblumenöl, auffüllen und verschließen
    • Drei bis fünf Wochen ziehen lassen; gelegentlich schütteln
    • Absieben
    • Zwei bis drei Esslöffel ins Badewasser geben
    • Ungefähr 15 bis 20 Minuten darin entspannen

    Das gefilterte Öl in ein schönes Glas oder eine Flasche abfüllen und beschriften: Schon hat man ein schönes Weihnachtsgeschenk.

    Auch ein Badesalz kann man schnell selber machen. Einfach Tannennadeln abwechselnd mit Salz in ein Glas schichten. Mit der Salzschicht schließen und ein paar Tage stehen lassen. Zur Anwendung etwas Tannen-Badesalz in ein Baumwollsäckchen oder einen Waschlappen füllen und in den laufenden Wasserstrahl hängen.

     

    Tannen- oder Fichtennadel-Erkältungstee

    • Ein Teelöffel klein geschnittene Nadeln mit
    • 250 Millilitern kochendem Wasser übergießen,
    • zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen,
    • abseihen und je nach Geschmack mit Honig süßen

    Vitamin-C-Lieferant

    Die Tannen- und Fichtennadeln sind durch den hohen Vitamin C Gehalt auch als Gewürz in der Küche nicht zu verachten. Das würzige Aroma von Tannen- oder Fichtennadeln passt besonders gut zu Pilz- und Wildgerichten, aber auch zu Salzkartoffeln und Pommes. Ein Nadelsalz kannst du dir ganz einfach selber machen.

     

    Tannen-  oder Fichtennadelsalz (geht auch mit Zucker)

    • Tannen- oder Fichtennadeln klein schneiden (das geht am besten mit einer Schere)
    • Mit grobem Meersalz mischen und mörsern
    • In ein verschließbares Glas füllen und im Kühlschrank lagern
    • Du kannst das Salz auch trocknen und dann erst abfüllen
    • Hinweis: Das Mischungsverhältnis kann frei gewählt werden. Außer man möchte das Salz länger lagern, dann mindestens 1:7 (Nadeln:Salz)
    • So kannst du dir natürlich auch einen Waldzucker, zum Süßen von Beerenspeisen und Desserts, oder zur Deko von Weihnachtgebäck herstellen. Einfach das Salz durch Zucker ersetzen

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    Tel.: +49 7842 9 96 54 25
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