Mit dem 9-Euro-Ticket in den Nationalpark

12.08.2022 von Iris Lemanczyk, Andreas Forch in Kategorie : Blog
  • Das 9-Euro-Ticket ist derzeit landauf, landab beliebt. Kein Wunder: Mit diesem Ticket ausgestattet kann man schließlich einen ganzen Monat spontan in jeden Nahverkehrszug und Regionalbus einsteigen und Orte besuchen, die man noch nicht kennt. Unsere Bloggerin Iris hat das Ticket für eine Tagesfahrt von Stuttgart in den Nationalpark Schwarzwald genutzt - und erzählt euch hier von ihren Erfahrungen.

    Sonntagmorgen, 6.45 Uhr. Wer will zu dieser grausam frühen Zeit auf dem Stuttgarter Bahnhof stehen? 6.45 Uhr – ich hätte wetten können, wir sind um diese Zeit hier allein. Wir, das sind Andreas und ich. Wir schreiben (ich) und fotografieren (Andreas) zukünftig für den Blog des Nationalpark Schwarzwald. Seitdem ich das mache, nennt man mich im Freundeskreis „Schwarzwaldmädel“ – ich gewöhne mich immer mehr an diesen Namen.

    Vor unserer Fahrt zum Nationalpark bekomme ich von Bekannten Fotos von überfüllten Gleisen, überfüllten Zügen, aneinander gequetschten Menschen zugeschickt, höre und lese von verspäteten oder ausgefallenen Zügen. Dazu die Bemerkung: Warum tut ihr euch das an? Tja, warum nur habe ich in der letzten Nacht so schlecht geschlafen?

    Die Züge sind (zugegeben unerwartet) pünktlich

    Das müde „Schwarzwaldmädel“ staunt, wie wuselig es auf dem Bahnhof schon zugeht. Und wie voll der Zug nach Karlsruhe ist! Um diese Zeit! Liegt es am 9-Euro-Ticket? Oder frönen die Stuttgarterinnen und Stuttgarter dem Frühaufstehen etwa aus Leidenschaft?
    Wir ergattern tatsächlich zwei der raren, noch freien Sitzplätze. Als der Zug um 7 Uhr losrollt, sind dann nicht nur alle Sitzplätze belegt, sondern auch fast alle Stehplätze. Doch trotz aller Unkenrufe erreichen wir Karlsruhe pünktlich. Ein paar Minuten später sitzen wir im Regionalzug nach Baden-Baden. Der ist voll, aber nicht brechend voll. Auch in Baden-Baden klappt es problemlos mit dem Umsteigen in den X45 Bus. Wir mussten sogar noch ein paar Minütchen auf ihn warten.

    Per Mitfahrgelegenheit geht's weiter

    Fast pünktlich um 9.19 Uhr (statt 9.15 Uhr) erreichen wir die Haltestelle Plättig – unsere erste Station im Nationalpark. Hier sind wir mit dem Ranger Hubert Reif verabredet, um auf einer Wanderung mehr über Wald, Nationalpark und das große Ganze zu erfahren. Drei Stunden und viele spannende Einblicke später nimmt uns Martin aus Leipzig, den wir auf der Wanderung kennengelernt haben, im Auto mit zum Nationalparkzentrum Ruhestein. Eigentlich wollten wir den Bus dorthin nehmen, aber so ist es natürlich auch nett.

    ÖPNV statt Auto: Eine gute Alternative!

    Nachdem es mit der Hinfahrt so problemlos geklappt hat, wird der Haken sicherlich bei der Rückfahrt kommen. Denke ich. Doch damit ist das „Schwarzwaldmädel“ auf dem Holzweg. Der Bus bringt uns in einer halbstündigen Fahrt vom Ruhestein über den Schliffkopf nach Freudenstadt zum Bahnhof. Dort wartet schon der Bummelzug, der bis Stuttgart durchfährt. Dieser macht zwar seinem Namen alle Ehre, dafür sind bis Herrenberg die Sitzplätze aber nicht mal zur Hälfte besetzt. Im angenehmen Geruckel fallen immer wieder die Augen zu.

    Mit nur zehn Minuten Verspätung bummeln wir in Stuttgart ein. Fazit: Für einen Sonntag mit schönstem Sommerwetter, inmitten des viel beschriebenen 9-Euro-Chaos, war das eine recht angenehme Fahrt. Mit dem Auto wären wir laut Navigation nur etwas schneller gewesen, falls wir nicht in einem Stau gelandet wären. Zudem haben wir die Parkplatzgebühr am Ruhestein gespart – und die Umwelt freut sich auch. Übrigens: Für alle Schwäbinnen, Schwaben und solche, die es noch werden wollen: Im Besucherzentrum gibt’s einen Euro Rabatt für alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

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    Iris Lemanczyk

    Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.

     

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    Andreas Forch

    Arbeitet mit Bloggerin Iris im Team und macht die Bilder und Videos für ihre Blogbeiträge.