Wer sitzt denn da?
„Hallo. Morgen. In die Ausstellung bitte. Zwei Erwachsene, zwei Kinder.“
„Sind Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist? Dann gibt es Ermäßigung.“
„Nein.“
„Der Aussichtsturm ist leider noch gesperrt. Denn im Außenbereich ist es noch glatt. Wir überprüfen das laufend. Sobald es möglich ist, werden Sie informiert. Außer der Ausstellung gibt es noch unser Kino. In der Ausstellung gibt es keine Toiletten, aber dort drüben. Ihr Zeitfenster für den Einlass ist von 11.10 Uhr bis 11.19. Das schaffen Sie locker. Sie haben noch genug Zeit. Das war jetzt viel Information.“
„Bisschen was konnte ich mir behalten.“
Jede Menge solcher Gespräche führen Gabi Herold und Simone Braun an einem Arbeitstag. Die beiden sitzen an der Infotheke im Nationalparkzentrum. Sie sind erste Anlaufstelle - nicht nur für den Ticketverkauf zur Ausstellung. Sie schlagen Wanderungen vor, erklären, warum es Sperrgebiete gibt, managen die Fundkiste und schenken auch mal ein offenes Ohr, ein Apfelschorle bei Unterzuckerung oder ein Blasenpflaster.
Seit September 2020 sitzt Gabi Herold an der Infotheke, Simone Braun bereits seit März 2017, beide in Teilzeit. Insgesamt sind sie ein Fünf-Personen-Team, das sich die Arbeit auf- und einteilt.
„Wo ist der Eingang?“
„Hier, gleich um die Ecke.“
„Und wie funktioniert das mit dem Zeitfenster?“
Das sind die zwei am häufigsten gestellten Fragen. „Den Jüngeren muss man das mit dem Zeitfenster nicht oft erklären. Den Älteren schon“, sagt Gabi Herold.
„Wir wissen noch gar nicht so genau, was wir hier wollen. Vielleicht in die Ausstellung…“
„Die Ausstellung ist 1000 Quadratmeter groß und umfasst verschiedene Bereiche…“ Simone Braun erklärt geduldig, was die Besucherin erwarten kann.
Ich staune, mit welcher Freundlichkeit und Gelassenheit die beiden das machen. Auch wenn die Warteschlange etwas länger ist. „Die meisten haben Verständnis, wenn es mal etwas länger dauert.“
Nachdem die Warteschlange abgearbeitet ist, erzählt Simone Braun von Leuten, die anfangs sehr skeptisch sind. Skeptisch in Sachen Nationalpark generell und skeptisch beim Nationalparkzentrum. „Wir erklären ihnen alles in Ruhe. Und wenn sie aus der Ausstellung kommen, hören wir immer wieder: Das hätte ich nicht gedacht. Das überzeugt mich.“
Auch von einem mies gelaunten Kind erzählt sie, das zu nichts Lust hatte. Auch nicht auf die Ausstellung. Die Eltern waren total gestresst. Nach der Ausstellung sah Simone Braun die Familie erneut. „Alle waren locker und gut drauf.“
Die beiden haben viele Geschichten parat. Etwa die von englischsprachigen Gästen, die sich genau erkundigten, ob die wilden Tiere im Wald denn sehr gefährlich seien. Ob es nicht lebensgefährlich sei, hier zu wandern.
„Es ist ein sehr angenehmer Arbeitsplatz. Es ist immer was los. Und die allermeisten Gäste kommen mit guter Laune“, sagt Gabi Herold.
„Hallo, wir wollen in die Ausstellung. Zwei Studenten und eine Rentnerin. Wir sind mit unserer Oma hier.“
„Haben Sie Studentenausweise dabei? Und sind Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln hier?“
„Ja.“
„Dann bekommen Sie Ermäßigung.“
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Zur Person
Iris Lemanczyk
Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.
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Andreas Forch
Arbeitet mit Bloggerin Iris im Team und macht die Bilder und Videos für ihre Blogbeiträge.
2 Kommentare
30.03.2023 um 17:11 Uhr von Gast:
30.03.2023 um 17:11 Uhr von Pressestelle Nationalpark Schwarzwald: