Wissen Sie, dass es hier einen Nationalpark gibt?

Gästebefragung in der Region

21.08.2024 von Iris Lemanczyk in Kategorie : Blog
  • Sind dir diese Postkarten aufgefallen? Sie liegen in den Tourist-Informationen der Nationalparkregion aus, sie finden sich in einigen Hotels und Freizeiteinrichtungen der Region und natürlich auf Instagram. Sie locken mit Sprüchen wie „Zeit ist kostbar, aber unbezahlbar“. Genau darauf haben sie es abgesehen, auf deine Zeit. Wenn auch nur auf einen kleinen Anteil deiner Zeit.

    Denn der QR-Code führt dich zur Besucherbefragung, mit Fragen wie:

    Von wo aus haben Sie Ihren Ausflug begonnen?

    „Wir kooperieren mit der Nationalparkregion Schwarzwald GmbH“, erklärt Dr. Mareike Garms, die im Nationalpark für das Besuchermonitoring zuständig ist. Insgesamt haben sich Touristiker und Touristikerinnen aus 27 Gemeinden von Seebach, über Freudenstadt, Forbach und Bühl am Fragebogen beteiligt. Denn die ganze Region interessiert es etwa, wie die Gäste ihre Freizeit verbringen, was sie vermissen oder wie sie sich in der Region fortbewegen. Nicht nur Urlauber oder Tagesgäste, sondern auch die Einheimischen sollen befragt werden.

    Die Umfrage ist über eine Webseite der Nationalparkregion erreichbar: www.nationalparkregion-schwarzwald.de/umfrage

    Welche Freizeitaktivitäten haben Sie hauptsächlich vor Ort unternommen?

    „Der Nationalpark ist keine isolierte Glocke, wir wollen uns mit der Region abstimmen“, sagt Mareike. „Denn Wanderwege hören nicht einfach an der Nationalparkgrenze auf, sondern gehen weiter in die Region. Gemeinsam können wir besser auf Besucherwünsche eingehen.“ Würde etwa ein Lehrpfad zum Thema „Wildnis“ gewünscht, könnte man im Nationalpark darüber nachdenken. Ein Fun-Trail wäre sicherlich nur in der Region zu realisieren.

    Zum wievielten Mal haben Sie die Nationalparkregion Schwarzwald besucht?

    Warum solltest du deine kostbare Zeit mit dem Beantworten von solchen Fragen verbringen? Zum einen, es dauert nicht lang und bringt wertvolle Erkenntnisse. Zum anderen: Du machst es nicht umsonst, denn es gibt ein Gewinnspiel. Die Preise sind ziemlich gut, beispielsweise eine Hotelübernachtung, Wellness-Gutscheine oder eine geführte Weinwanderung – alles zusammengestellt von Betrieben aus der Region.

    In wieweit spielen die folgenden Themen eine Rolle für Ihren Aufenthalt: Natur zu erleben? Sich in der Natur zu erholen? An Naturerlebnisführungen teilzunehmen? Kulinarische Angebote? Wellness- und Gesundheitsangebote?

    Aus Nationalpark-Sicht interessieren zwei Fragen besonders:

    Wer von den Gästen in der Region auch im Nationalpark war. Und, wie der Waldwandel wahrgenommen wird.

    Denn im Nationalpark stehen kahle, abgestorbene Fichten, über die sich der Borkenkäfer hergemacht hat. Manche finden das ästhetisch, andere aber nicht. Wo Natur Natur sein darf, gibt’s auch graue Baumstämme, die wie Zahnstocher in die Höhe ragen. Werden Wanderwege mit solchen Aussichten gemieden? Wie stehen die Besucher zu dieser Art von Wildnis? Fragen über Fragen, deren Antworten die wichtigen Informationen liefern.

    Welches Verkehrsmittel haben Sie hauptsächlich während Ihres Aufenthaltes genutzt?

    Mareike wird den Fragekatalog erst an Gästen des Nationalparkzentrums austesten. Wenn die Probanden damit klarkommen, dann ist er ab dem 15. August online geschaltet. Die Gästebefragung dauert ein ganzes Jahr, um auch saisonale Besucherschwankungen zu erfassen. Am Ende hofft Mareike nicht nur, dass die 30.000 gedruckten Postkarten unter die Leute gebracht worden sind, sondern auch, dass es belastbare Zahlen, einen hohen Erkenntnisgewinn und neue Forschungsthemen für den Nationalpark und die gesamte Region geben wird.

    Dr. Mareike Garms kommt aus der Nähe von Bremen. Sie hat in der Hochschule Harz Tourismusmanagement studiert, danach an der Universität Oldenburg einen Master in Landschaftsökologie draufgesetzt und ein Semester in Wien verbracht. Danach hat die Niedersächsin bereits ein Jahr im Schwarzwald gearbeitet, bevor sie mit ihrer Promotion an der Uni in Greifswald begann. Darin ging es um die Wahrnehmung von klimawandelbedingten Waldschäden bei Einwohnern und Waldbesitzern im Bayerischen Wald. Seit 2021 arbeitet sie im Nationalpark Schwarzwald im Besuchermonitoring. Einen Kulturschock gab es für die Norddeutsche übrigens nicht. Denn sie war in ihrer Kindheit oft in Süddeutschland unterwegs.

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    Iris Lemanczyk

    Iris Lemanczyk

    Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.

     

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