Internationale Tagung der Schneeliebenden Schleimpilze

01.08.2024 von Dr. Flavius Popa in Kategorie : Nationalparkforschung
  • Nationalpark Schwarzwald co-organisiert internationale Tagung

    Zum ersten Mal seit Gründung vor über 30 Jahren durch Marianne Meyer fand die Tagung der Schneeliebenden Schleimpilze in Deutschland, im Nationalpark Berchtesgaden, statt. Organisiert wurde sie von Dr. Flavius Popa, Mykologe des Nationalparks Schwarzwald, und Bernard Woerly von der Mykologischen Gesellschaft Straßburg, zusammen mit der Fédération mycologique et botanique Dauphiné-Savoie (FMBDS) und dem Nationalpark Berchtesgaden.

    Im Fokus der Tagung stehen die sogenannten nivicolen Schleimpilze. Eine hochspezialisierte Gruppe, deren Fruchtkörper nur während der Schneeschmelze an den Schneerandbereichen vorkommen.

     

    Wissenschaftler aus sechs europäischen Ländern

    Insgesamt 24 Teilnehmende aus sechs Ländern Europas von Finnland bis Italien haben in fünf Tagen ausgewählte Gebiete in den Hochlagen der Managementzone des Nationalpark Berchtesgaden auf diese spezielle Organismengruppe hin kartiert und untersucht. Begleitet wurden die Exkursionen durch abendliche Fachvorträge.

    Schleimpilze

    Schleimpilze sind keine echten Pilze, sondern gehören zu den einzelligen Lebewesen. Sie bewegen sich im Boden als Amöben und fressen dabei überwiegend Bakterien. Die ökologische Rolle von Schleimpilze ist insgesamt noch wenig verstanden, die der nivicolen Arten noch viel weniger. Die Arten sind weltweit in höheren Lagen verbreitet, jedoch in den Mittelgebirgslagen durch den globalen Wandel gefährdet.

     

    Ergebnisse

    Neben zahlreichen Funden, die die Artenliste des Nationalpark Berchtesgaden erweitern werden, wurden während der Tagung etwa 400 Proben von Prof. Dr. Martin Schnittler von der Universität Greifswald für genetische Untersuchungen aufgenommen. Diese sollen mit Funden verschiedener Standorte in Europa und darüber hinaus verglichen werden. Unter anderem auch aus dem Nationalpark Schwarzwald, dem Südschwarzwald und den Vogesen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, diese Artengruppe in einer sich immer schneller durch den Menschen verändernden Welt besser zu verstehen.

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