Nationalparkrat vertagt Entscheidung zum Lückenschluss
Auf seiner Sondersitzung am 21. Februar wird das Gremium über die Pläne entscheiden
Der Nationalparkrat hat in seiner heutigen Sitzung über die Vorlage zum Lückenschluss des Nationalparks Schwarzwald vertieft beraten. Am 4. November 2024 hatte sich der Rat mit der politischen Vereinbarung innerhalb der Landesregierung befasst und das weitere Vorgehen festgelegt. In der Zwischenzeit hatte das Land durch das Umweltministerium den Menschen in der Region 13 Zusagen als Grundlage für eine Entscheidung des Rates zum Lückenschluss gemacht und in Bürgerversammlungen und kommunalen Gremien diskutiert.
Diese Zusagen umfassen Änderungen im Rat, die für Beschlüsse künftig eine eigene Mehrheit der kommunalen Vertreter vorsehen. Das Borkenkäfermanagement rund um den Park soll mindestens auf dem bisherigen Niveau dauerhaft fortgeführt werden. Die Tal- und Waldflächen des zum Teil bewohnten Langenbach- und Schönmünztales sollen dauerhaft Managementzonen werden. Dies ermöglicht Eingriffe in den Wald, um etwa vom Borkenkäfer befallene Fichten zu entnehmen. Damit verbunden ist auch die Garantie an die Bürgerinnen und Bürger, in dieser Managementzone den Wald frei betreten zu können, Holz zu lagern oder Pilze und Beeren zu sammeln. Weitere Zusagen umfassen Garantien in Bezug auf die Weiterentwicklung vorhandener Infrastruktur (Strom, Internet), zum Schutz der Angrenzer vor Feuer und Hochwasser und zum Erhalt bisher vorhandener breiter Wege.
Der Rat hat einstimmig beschlossen, dass sich die Akteure vor Ort mit den Erläuterungen zu Fragen, die in diesem Prozess aufgetaucht sind, vertieft beschäftigen können sollen. Der Grundsatzbeschluss zur Erweiterung des Nationalparks soll daher auf einer weiteren Sitzung am 21. Februar auf der Tagesordnung stehen.
Umweltministerin Thekla Walker: „Die Sitzung hat gezeigt: Die 13 Punkte, die wir als Land für die weitere Entwicklung des Nationalparks zusagen, sind Konsens und entscheidende Basis für den Lückenschluss. Wir haben in kurzer Zeit, in zahllosen Gesprächen, viele Belange der Menschen vor Ort aufgegriffen. Umso wichtiger ist, dass wir allen Akteuren vor Ort Zeit geben, die Erläuterungen und Antworten auf Rückfragen tiefgehend zu bewerten.“
Vorsitzender Nationalparkrates, Landrat Dr. Klaus Rückert: „Die zusätzliche Zeit ist gut investiert. Wenn am Ende ein klarer und präziser Beschluss des Nationalparkrates fällt, sind die 13 Punkte eine umso bessere Grundlage für ein zügiges Gesetzgebungsverfahren. Ich gehe davon aus, dass die Stimme der Region handlungsleitend für den Landtag sein wird.“
Nationalparkleiter Dr. Wolfgang Schlund: „Die Beteiligung und Information der Bürgerinnen und Bürger gehen unvermindert weiter. Wir bieten Sonderführungen zur Erweiterung und regelmäßige Sprechstunden in der Gitschenteichhütte an. Was wir dort erfahren, werden wir in den Prozess der turnusgemäßen Neuaufstellung des Nationalparkplans einfließen lassen.“
Hintergrund
Weitere Informationen zum Prozess der räumlichen Erweiterung und inhaltlichen Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald gibt es auf dieser Themenseite auf unserer Website des Nationalparks.
Die Pressemitteilung des Nationalparkrats vom 31. Januar 2025 als PDF zum Herunterladen: Nationalparkrat gibt mehr Zeit - Grundsatzbeschluss zur Erweiterung vertagt (PDF, 0.3 MB)
Sollte das PDF nicht mehr an dieser Stelle zum Download zur Verfügung stehen, fragen Sie gerne in unserer Pressestelle nach: pressestelle@nlp.bwl.de
Allgemeine Fotos zum Nationalpark Schwarzwald finden Sie in der Fotomediathek, ebenfalls auf unserer Website. Hier können Sie auch die Nutzungsbedingungen für diese Bilder als PDF einsehen und herunterladen: