Bild und Klang, Klang und Bild

27.02.2024 von Iris Lemanczyk in Kategorie : Blog
  • Irgendwie greift bei der Fotografin Ulrike Klumpp Vieles ineinander. So ist es auch beim Projekt „Im Vielklang mit der Natur. Auf dem Klangteppich der Wildnis“ und bei „De-Nature“, ihrer aktuellen, sehr sehenswerten Fotoausstellung im Besucherzentrum Ruhestein. Übrigens, der ersten Wechselausstellung im Besucherzentrum.

    Innovatives Musikprojekt

    Aber von vorne: Es ist ein innovatives Musikprojekt, ein Natur-Klang-Parcours, bei dem das Künstlerpaar Ursula und Frank Wendeberg typische Geräusche aus den deutschen Nationalparks aufgenommen haben. In allen 16 Nationalparks suchten sie nach repräsentativen Natur-Geräuschen und Tierlauten. Da sind beispielsweise Geräusche von Windböen auf dem Brocken im Harz, von Kegelrobben im Wattenmeer oder Buchenzweigen aus dem Hainich zu hören.

     

    Wie wird der Klang der Natur in Fotos umgesetzt?

    Das hat noch nichts mit Ulrike Klumpp zu tun. Das Quorren der Waldschnepfe oder das Rauschen der Allerheiligen-Wasserfälle aber schon. Denn der Vielklang eines jeden Nationalparks wird an eine lokale Künstlerin oder einen Künstler weitergegeben. Im Schwarzwald wird es die Baiersbronner Fotografin Ulrike Klumpp sein, die das Projekt nun in eigener Regie und mit ihren Mitteln fortführen wird.

     

    Schritt für Schritt

    „Als ich gefragt wurde, ob ich das machen möchte, hab ich sofort zugestimmt“, sagt Ulrike Klumpp. Nun gilt es, den Schwarzwald-Klang in Bilder zu fassen. „Ich habe Ideen, was ich machen möchte und nähere mich diesen Schritt für Schritt.“ Knirschender Schnee gehört etwa zur Schwarzwald-Geräuschkulisse. „Da kann ich mir ein sehr abstraktes Foto vorstellen.“

     

    Dynamik und Bewegung im Nationalpark.

    Vogelstimmen sind ebenfalls Teil der Geräusch-Potpourris. „Ich setz mich nicht hin und warte, bis ich vielleicht einen Vogel sehe. Aber die Vogellaute hören sich für mich bunt, luftig und nach Bewegung an. Mal sehen, was ich daraus machen werde“, überlegt Ulrike Klumpp.

    Wie werden Vogelstimmen interpretiert?

    Nun aber endlich zur Verzahnung oder wie bei ihr eins das andere ergibt: Als Ulrike gefragt wurde, ob sie das Projekt fortführen möchte, hatte sie – Zufall oder nicht? – noch was in ihrer Tasche: wunderbare Regenwald-Fotos und die Ausstellungs-Idee von „De-Nature“. Neben den sattgrünen Regenwald-Fotos gibt es Bilder von Streichhölzern oder einem Lippenstift. Dinge, die weit weg sind von der Natur. Gleichzeitig handelt es sich um Gegenstände unseres täglichen Gebrauchs. Wie beeinflussen wir mit unserem Alltagsverhalten die Zerstörung von Regenwäldern? Die Frage wirft Ulrike Klumpp mit ihrer Ausstellung auf.

    „Der Mensch hat einen Webfehler“, meint Klumpp. „Er ist die einzige Art, die aus Gier und Überheblichkeit den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Das macht nicht mal der Borkenkäfer.“

    Fotografin bei der Arbeit.

    Bäume, Wasser, Natur spielen in ihrer Arbeit eine große Rolle. „Natur bedeutet Leben“, sagt sie. Das Leben in der Natur sucht die Baiersbronnerin, wann immer es geht. „Ich geh aus der Haustür raus und bin schon fast im Wald. Den Tonbach höre ich von meinem Haus aus. Wenn ich ihn nicht mehr höre, dann sorge ich mich. Denn dann führt er zu wenig Wasser. Und das war dieses Jahr oft der Fall“, sagt Ulrike Klumpp nachdenklich.

    Wir dürfen gespannt sein, wie der Schwarzwald-Klang mit Fotos interpretiert wird. Die Ausstellung „De-Nature“ ist noch bis Mai 2024 im Besucherzentrum Ruhestein zu sehen.

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    Iris Lemanczyk

    Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.

     

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