Luchspfad vorübergehend gesperrt: Trockene Buchen bleiben Gefahrenquelle

27.03.2024 von Pressestelle in Kategorie : Nachrichten
  • Baumkletterarbeiten zeigen sich als erfolgreiche Maßnahme / Benachbarter Wildnispfad weiter geöffnet

     

    Ab dem 28. März wird der Luchspfad am Plättig für voraussichtlich vier bis sechs Wochen gesperrt. „Trotz regenreichem Winter leiden die Buchen am Pfad nach wie vor unter der extremen Trockenheit der letzten Jahre. Äste können ohne Vorwarnung aus den Kronen brechen und werden damit zur akuten Gefahr“, erklärt Gebietsleiter Bernd Schindler. Jedes Jahr nach dem Winter prüfen er und seine Kolleginnen und Kollegen alle Wege im Nationalpark sorgfältig. „Auf dem Luchs- und Wildnispfad hatten wir in den letzten beiden Jahren sehr viele betroffene Bäume. In diesem Jahr hat das Baumkletterteam deutlich weniger zu tun – gerade einmal zwölf Buchen mussten wir markieren. Es freut uns, dass die ergriffenen Maßnahmen jetzt spürbar werden“, sagt Schindler. Die beste Nachricht: Auf dem benachbarten Wildnispfad konnte das Team keine Schäden finden. Er bleibt für einen gelungenen Start in die Wandersaison geöffnet.

    „Mögliche Gefahrenquellen lassen sich jetzt, wenn der Wald noch unbelaubt ist, besonders gut erkennen“, erklärt Simone Beck, Leiterin des Fachbereichs 5, Wald und Naturschutz. Sie und ihr Team kontrollieren unterschiedlichste Bauwerke von Wegbohlen über Geländer bis zum großen Adlerhorst und schauen, ob Bäume morsch geworden sind. Was als kritisch bewertet wird, muss weichen, um das Erleben der Wildnis im Großschutzgebiet für Gäste möglichst sicher zu machen. Der Forstwirtin fällt diese Entscheidung nicht leicht. „Hier im Nationalpark lassen wir Wildnis zu, dazu gehören auch sterbende und tote Bäume“, erklärt Beck weiter. „Da die Erlebnispfade aber besonders für Kinder, Jugendliche und Familien konzipiert wurden, hat die Sicherheit in diesem Fall klar Vorrang. Auf solchen Themenpfaden gilt eine besondere Verkehrssicherungspflicht“.

    Im dritten Jahr in Folge rückt nun ein Team aus Baumkletterinnen und Baumkletterern an, um die Trockenschäden in den kommenden Wochen möglichst vorsichtig zu beseitigen. Sie achten darauf, lediglich das wirklich Notwendige aus den Kronen zu entfernen. Aus direkter Nähe können sie kontrollieren, ob sich Schlaf- und Brut- oder Lebensstätten in den Bäumen befinden. Wenn das nicht der Fall ist, können die toten Äste aus der Krone gesägt werden oder – notfalls – ein Baum gefällt werden. „Finden die Baumkletterer aber etwas, suchen wir nach passenden Lösungen, wie zum Beispiel Umleitungen“, sagt Simone Beck.

    Der benachbarte Wildnispfad bleibt zu großen Teilen offen. Lediglich der letzte Abschnitt, der mit dem Luchspfad zusammenführt, wird ebenfalls bis voraussichtlich Anfang Mai gesperrt. Eine Umleitung für den entsprechenden Abschnitt ist vor Ort ausgeschildert. „Wie auf allen Wegen im Nationalpark ist aber auch nach Öffnung Achtsamkeit und Eigenverantwortung geboten“, sagt Ranger Timo Pfaff. Denn in jedem Wald und insbesondere im totholzreichen Nationalpark gilt es, die waldtypischen Gefahren zu beachten. „Wer in den Nationalpark geht, muss grundsätzlich etwas mehr achtgeben und muss vor allem auch auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Nicht nur zum Schutz der Tiere, Pflanzen und Pilze – auch zur eigenen Sicherheit“, so Pfaff.


    Tipp

    Besonders im Winter und Frühjahr sollten sich Gäste vor einem Besuch des Nationalparks auf der Webseite oder an der Infotheke im Nationalparkzentrum über aktuelle Sperrungen informieren. Eine interaktive Wegekarte mit allen tagesaktuellen Sperrungen gibt es auf www.nationalpark-schwarzwald.de unter der Rubrik „Wegesperrungen“ direkt auf der Startseite.


    Hintergrund

    Auf den Themen- und Erlebnispfaden des Nationalparks gilt eine besondere Verkehrssicherungspflicht. Bei sonstigen Wegen im Wald – nicht nur im Nationalpark – muss jede Besucherin und jeder Besucher mit den normalen Gefahren eines Waldes rechnen und ist selbst verantwortlich für seine bzw. ihre Sicherheit. Eine besondere Verkehrssicherungspflicht des Waldeigentümers gilt hier nicht.


    Die Pressemitteilung vom 27. März als PDF zum Herunterladen: Luchspfad vorübergehend gesperrt: Trockene Buchen bleiben Gefahrenquelle (PDF, 0.3 MB)

    Sollte das PDF nicht mehr an dieser Stelle zum Download zur Verfügung stehen, fragen Sie gerne in unserer Pressestelle nach: pressestelle@nlp.bwl.de

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