Neues aus der Hexenküche - Spitzwegerich

09.07.2021 von Team Wildnisbildung in Kategorie : WibiDigi
  • So erkennst du den Spitzwegerich

    Den Spitzwegerich erkennst du an den länglichen Blättern die vorne spitz zulaufend sind. Sie sehen aus wie ein Schwert oder eine Lanze. Wenn du dir die Blätter genau ansiehst, kannst du fünf parallel verlaufende Blattadern erkennen. Der Stängel ist kantig mit einer besonderen braunen Blüte, die umringt ist von weißen Staubgefäßen. Du findest Spitzwegerich häufig auf Wiesen und an Wegrändern.

    Wusstest du, dass es Pflanzenfamilien gibt?

    Wie du am Namen erkennen kannst, gehört der Spitzwegerich zur Familie der Wegerichgewächse. Das Wort Wegerich bedeutet 'Herrscher des Weges' und setzt sich zusammen aus

    Wega = Weg

    Rich = König

    Besonders der Bruder des Spitzwegerichs, der Breitwegerich, wächst direkt auf dem Weg. Die beiden sind Freund und Beschützer aller Wanderer. Sie sind auf und neben den Wegen zu finden und hilfreich bei Verletzungen und Krankheit.

    Medizin

    Der Spitzwegerich war früher eine ganz wichtige Heilpflanze. Bis in die Steinzeit lässt er sich zurückverfolgen. Er war ein Universalmittel gegen viele Krankheiten. So verwendete man ihn bei Entzündungen in Mund oder Augen, bei Husten und auch bei Verletzungen.

    Wiesenpflaster

    Der Spitzwegerich hilft dir auch heute noch. Wenn du in der Natur unterwegs bist und beim Wandern oder Toben eine Blase am Fuß bekommst, kannst du dir aus dem Spitzwegerich ein Blasen-Pflaster machen. Einfach die Blätter zerreiben bis etwas Saft austritt. Die feuchten Blätter auf die schmerzende Stelle legen und den Strumpf wieder drüberziehen. Wenn dich einmal etwas sticht oder du mit einer Brennnessel in Berührung kommst, hilft dir dieses Wiesenpflaster genauso.

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    Du benötigst ein sauberes Schraubglas, Honig sowie Spitzwegerichblätter.

    Suche zuerst die Spitzwegerichblätter. Achte darauf, dass sie keine braunen Flecken haben. Wenn du möchtest kannst du sie abwaschen, auslegen und mit einem Handtuch sanft trocken tupfen. Dann schneidest du die Spitzwegerichblätter in zwei Zentimeter lange Stücke. Am einfachsten geht es mit einer sauberen Schere. Nun schichtest du Spitzwegerichblätter und Honig abwechselnd in das Schraubglas. Nach einer ein Zentimeter dicken Schicht aus Spitzwegerichblättern folgt eine ein Zentimeter dicke Schicht aus Honig. Das wiederholst du, bis das Glas voll ist.

    Verschließe das Glas und vergrabe es in einem etwa 50 Zentimeter tiefen Loch im Garten. Die Stelle markieren, damit du sie wiederfindest. Durch die gleichmäßige Wärme im Boden wandern die Inhaltsstoffe der Spitzwegerichblätter in den Honig. Nach drei Monaten kannst du ihn ausgraben und filtern und bei Bedarf vor den Mahlzeiten einen Teelöffel voll einnehmen.

    Schon gewusst?

    Die Indianer nannten den Spitz- und den Breitwegerich 'Fußabdruck des weißen Mannes'. Das ist die Erklärung dazu:

    Früher wuchsen diese beiden Pflanzen nur in Europa und in Asien. Verbreitet wurden sie durch die enthaltenen Schleimstoffe. Diese bleiben an Schuhsohlen und Wagenrädern hängen, auch an Pferdehufen und Tierpfoten. Als nun die Europäer nach Amerika auswanderten, brachten sie, ohne es zu ahnen, die Samen nach Amerika. Indianer konnten diese Spuren sehr gut lesen. Sie mussten nur nach Spitz- und Breitwegerich suchen und schon wussten sie, wo die Einwanderer unterwegs waren.

    Spitzwegerich auf dem Speiseplan

    Den Spitzwegerich kannst du auch essen. Sowohl die Blätter als auch die Blüten. Die Blüten erntest du am besten bevor sich die weißen Staubgefäße bilden. Sie schmecken ähnlich wie Champignons. Du kannst sie roh essen oder kurz in der Pfanne mit Zwiebeln dünsten. Die Blätter verwendet man im Salat, streut sie auf ein Butterbrot oder rührt sie in Frischkäse oder Quark. Das geht ganz einfach, schnell und ist gesund.

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