Wintervergnügen Langlauf: ohne Spur wilder

28.01.2022 von Pressestelle in Kategorie : Nachrichten
  • Kombiloipen bieten sportliche Bewegungsmöglichkeit / Rücksicht aufeinander und auf die Natur ist im verschneiten Wald besonders wichtig

    Die Höhen des Nordschwarzwalds zeigen sich gerade wieder ganz in Weiß. Der Schnee bedeckt die Landschaft, an wolkenlosen Tagen lässt die Sonne alles glitzern – und das Dahingleiten auf frisch gespurten Loipen ist zur Freude von Langlauf-Fans an vielen Tagen möglich. Damit alles im wahrsten Sinne glatt läuft, ist jede Nacht das Loipenspurteam des Nationalparks Schwarzwald im Auftrag des Loipenförderkreises im Einsatz, um die Wege für den nächsten Tag vorzubereiten: In diesem Jahr kann man nun offiziell auf allen Langlaufstrecken nicht nur mit, sondern auch ohne Spuren durch die eine Spur wildere Landschaft gleiten.

    Es gibt beim Langlauf hauptsächlich zwei Stilrichtungen: der klassische Langlauf über parallel gespurte Loipen – und das Skating, bei dem man so ähnlich wie beim Eisschnelllauf mit den Skiern abwechselnd mit Schwung nach rechts und links zieht. „Diesen Stilrichtungen tragen wir Rechnung, indem wir – bis auf die Tanzplatzloipe, die eine reine Skatingloipe war und bleibt – alle Strecken für beide Formen präparieren. Entsprechend sind nun offiziell alle Loipen als Kombiloipen aufgeführt. Insgesamt präparieren wir 154 Kilometer Loipen im und rund um den Nationalpark, sieben Kilometer Winterwanderwege und zwei Rodelhänge“, so Gebietsleiter Tim Tschöpe über die vorwiegend nächtliche Arbeit des Nationalparkteams.

    Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl schätzt das Engagement des Teams sehr hoch, denn „das ist kein einfacher Job, bei Schnee und Kälte mitten in der Nacht stundenlang im Wald unterwegs zu sein – aber alle sind wirklich hoch motiviert!“ Das Loipennetz wird zwar nur bei optimalen Bedingungen gepflegt, da sonst Wege, Maschinen oder die Skier Schaden nehmen können; doch in den Wintermonaten ist das im Schwarzwald eher die Regel als die Ausnahme. Heißt: Egal, ob werktags oder feiertags – gespurt wird, wenn es geht.

    Nach dem Spuren informiert das Nationalparkteam frühmorgens die Mitglieder des Loipenförderkreises über den tagesaktuellen Zustand der Loipen und die Laufbedingungen; die Informationen stellt das Team dann auch auf den Wintersportportalen bereit. Der Zustand des gesamten Loipennetzes kann von Interessierten so noch vor dem ersten Kaffee am Morgen auf den Loipenportalen gecheckt werden. Seebachs Bürgermeister Reinhard Schmälzle ist Vorsitzender des Loipenförderkreises und freut sich, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert: „Der Nordschwarzwald bietet mit dem sehr gut präparierten Loipennetz eine echte Attraktion im Winter – und das auch noch kostenlos für die Nutzerinnen und Nutzer.“ Auch Tim Tschöpe ist stolz auf die Leistung des Teams: „Stand heute kommen wir bereits auf 50 Loipentage in der Loipensaison 2021/22, das ist ein klasse Wert. Wir hoffen natürlich, dass weitere Loipentage hinzukommen und geben unser Bestes dafür!“

    Respekt für die Natur und gegenseitige Rücksichtnahme sind allerdings jetzt besonders wichtig, auch das betont er: „Wenn es an den Einstiegsstellen gerade am Wochenende voller wird und Abstandhalten nicht gut möglich ist, ist das Tragen einer Mund-Nase-Maske empfehlenswert. Auch sind einige Loipenabschnitte für Fußgänger und Fußgängerinnen gesperrt: Hier kam es in der Vergangenheit zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Wanderer können aber oft auf parallele Wege ausweichen.“ Dafür lohnt ein Blick auf die Wegesperrungskarte auf der Webseite des Nationalparks Schwarzwald, bevor man seine Winterwanderung plant – auch zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner des Waldes, die im Winter besondere Ruhe brauchen.

    Denn nicht nur wegen der Gefahren für den Menschen, auch wegen der Gefahren für die Wildtiere sind jetzt viele Wege für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Egal ob Rothirsch oder Auerhuhn: Sie müssen Energie sparen, um durch den Winter zu kommen – deshalb räumt der Nationalpark im Winter zusätzliche Ruhebereiche ein. An die jetzt noch befahrenen und begangenen Wege gewöhnen sich die Tiere und meiden sie. Wer aber abseits der erlaubten Wege läuft, um einsam in den tief verschneiten Wald zu stapfen, wird für die Tiere im Winter zur Lebensgefahr: Sie erschrecken vor dem unerwarteten Eindringling und fliehen. Bei jeder Flucht verbrauchen sie Energie, die sie über das rare Futterangebot nicht aufstocken können.

    Hintergrund:
    Seit seiner Gründung im Jahr 2014 spurt der Nationalpark das Loipennetz im Nordschwarzwald als Dienstleister für den Loipenförderkreis. Der Loipenförderkreis ist Teil der Nationalparkregion Schwarzwald e. V. Im Förderkreis sind die Gemeinden und auch die privaten und staatlichen Waldbesitzer, über deren Gebiet die Loipen führen, zusammengeschlossen. Etwa 40 Prozent der Loipen, die vom Team des Nationalparks regelmäßig gespurt werden, liegen auf der Fläche des Schutzgebietes, 60 Prozent liegen außerhalb. Zum Loipenspurteam, das innerhalb des Nationalparks im Fachbereich 5 – Wald und Naturschutz angesiedelt ist, gehören fünf Maschinisten, die abwechselnd täglich die Loipen präparieren. Außerdem kümmern sich neben Tim Tschöpe drei weitere Kolleginnen und Kollegen um die Organisation und den Loipenbericht.

    Infos:

     


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