Innovativ und naturnah: Das Nationalparkzentrum

Es ist ein ganz besonderer Bau – und er fügt sich gleichzeitig so harmonisch in den umgebenden Wald ein, als hätte er schon immer hier gestanden. Mit den langen, übereinander liegenden Riegeln, die an Totholzstämme erinnern, bringt das neue Besucherzentrum des Nationalparks Schwarzwald auch sein Inneres schon nach Außen. Es geht um eine natürliche Waldentwicklung, um Naturschutz, um die Natur selbst. „Die Architektur passt somit sehr gut zu unserem Motto: Eine Spur wilder“, sagt Nationaparkleiter Wolfgang Schlund.
Mitte 2015 hatte ein Preisgericht aus 22 von anfangs 160 Vorschlägen den Gewinner gekürt. In einem zweiphasigen Wettbewerb, ausgelobt vom Landesbetrieb Vermögen und Bau, Amt Pforzheim, stimmte die international besetzte Jury am Ende einstimmig für den Entwurf des interdisziplinären Planerteams, das aus den Unternehmen sturm + wartzeck GmbH, Dipperz (Architektur), schlaich bergermann und Partner - sbp GmbH, Stuttgart (Tragwerksplanung), EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain (Technische Gebäudeausrüstung) und [f] landschaftsarchitektur gmbh, Bonn, (Landschaftsarchitektur) besteht.
Am 16. Oktober wurde das Gebäude offiziell übergeben, nach einem Testbetrieb soll das neue Zentrum ab März unter Coronabedingungen öffnen. Vom 34 Meter hohen Aussichtsturm in den Baumkronenbereich können die Gäste dann den Ausblick an den in dieser Stelle etwa 120 Jahre alten Tannen- und Fichtenwald genießen. Die Dauerausstellung im Inneren bietet vom Flug über den Schwarzwald bis zum Gang in die Unterwelt des Waldes viele Erfahrungen, die sich im Freien so nicht machen lassen. „Die Ausstellung kann einen Ausflug im Nationalpark also optimal ergänzen“, sagt Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl.
Im Inneren des neuen, barrierefreien Nationalparkzentrums gibt es – ausgehend vom Foyer - auch ein Kino, ein Restaurant mit Sonnenterrasse sowie einen Shop. Der Raum der Stille – am Ende der Ausstellung gelegen – lädt zum Verweilen und Nachspüren ein. Ein Teil der Nationalparkverwaltung wird ebenfalls in das neue Besucherzentrum umziehen, speziell das Team der Wildnisbildung findet hier nun tolle Möglichkeiten, mit Kindergärten und Schulklassen zu arbeiten.
Besondere Herausforderung für die beteiligten Baufirmen war es, das Gebäude so in den umgehenden Wald einzupassen, dass möglichst wenig Bäume weichen mussten. „Zum Teil wurden die Gerüste tatsächlich um einzelne Bäume herumgezirkelt“, erzählt Charly Ebel, Leiter der Besuchsinformation im Nationalpark. „So entsteht auch im Inneren der Eindruck, mitten im Wald zu sein“, ergänzt Ursula Pütz, die das neue Zentrum leitet.
Fakten auf einen Blick:
Planung und Bau: 2015 - 2020
Nutzfläche: rund 3200 Quadratmeter (3000 Nationalparkzentrum, 200 Skywalk)
Dauerausstellung: rund 1000 Quadratmeter
Wechselausstellung: rund 150 Quadratmeter
Baukosten: 35,5 Millionen Euro
Kontakt
Ansprechpartner neues Nationalparkzentrum:
Sie haben Fragen zum Bau des neuen Nationalparkzentrums? Hier können Sie den zuständigen Landesbetrieb kontaktieren:
Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Amt Pforzheim
Tel.: +49 7231 1658-0
E-Mail: poststelle.amtpf[at]vbv.bwl.de
Webseite: www.vba-pforzheim.de