Finnlands Hossa ist neuer Partnernationalpark

12.10.2022 von Pressestelle in Kategorie : Nachrichten
  • Partnerschaft von Nationalpark Schwarzwald und Hossa Nationalpark am 11. Oktober 2022 unterzeichnet/ Ziel: Erfahrungsaustausch und Vernetzung

    Mitte Oktober, wenn die Tage kürzer werden, das Laub sich verfärbt und Nebel und Herbstwinde im Schwarzwald Alltag sind, verstärkt sich der Eindruck nordeuropäischer Landschaft auf den Grinden, den Bergheiden im Nordschwarzwald, womöglich noch. Vielleicht auch deshalb eine gute Zeit, um mit einem Partner aus dem hohen Norden eine Kooperation zu unterzeichnen. So geschehen am 11. Oktober im Nationalparkzentrum am Ruhestein: Die Gäste aus der finnischen Region Oulu und ihre deutschen Gastgeber setzten ihre Unterschriften unter die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Hossa Nationalpark und dem Nationalpark Schwarzwald. Die Unterzeichnung der Kooperation ist ein Ergebnis des Projektes ‚Naturverträgliches Tourismusmanagement im Umfeld von Nationalparken in Baden-Württemberg und der Region Oulu in Finnland‘ im Rahmen des Baden-Württemberg-Stipendiums Walter-Hallstein-Programm, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung.
         
    „Nationalparks nehmen weltweit eine besondere Stellung im Naturbewusstsein eines Landes ein“, so Thomas Waldenspuhl, Leiter des Nationalparks Schwarzwald. „Wir sind keine Konkurrenten und haben ähnliche Aufgaben und Ziele: Der Schutz der Natur und die Beobachtung der natürlichen Entwicklung in Gebieten, in denen der Mensch keinen gestaltenden Einfluss ausübt, gehören dazu. Hier wollen wir von der Natur lernen – und international wollen wir voneinander lernen. Ich freue mich sehr, dass wir im Hossa Nationalpark einen neuen Partner gefunden haben: Nur gemeinsam werden wir es schaffen, der Natur auf der Welt den notwendigen Raum zu lassen.“

    „Wir freuen uns sehr, dass wir nun offiziell unsere Partnerschaft unterzeichnet haben. Wir hatten schon einige Gelegenheiten, uns anlässlich unserer Besuche kennenzulernen und wir sind gespannt auf die Fortführung der Kooperation. Ich bin überzeugt, dass es ein wichtiger Part einer Kooperation ist, voneinander zu lernen. Es eröffnet neue Einsichten, wenn man sieht, wie die Dinge in anderen Regionen der Erde gehandhabt werden“, sagt Pirkko Siikamäki, Regionaldirektorin in der finnischen Nationalparkverwaltung und zuständig für den Hossa Nationalpark.

    Die Partnerschaftsvereinbarung legt den Grundstein für die weitere Vernetzung: Die Parks wollen sich in ihrer Arbeit unterstützen, Erfahrung und Ausbildung des Personals ausbauen und sich generell über ihre Arbeit austauschen. Teilnahme an gemeinsamen Schulungen, Workshops, Konferenzen und Symposien sind genauso denkbar wie der Austausch von technischem Know-How und Methodenwissen. Grundsätzlich geht es um den inhaltlichen Austausch in allen Bereichen, die für die Nationalparks von Interesse sind, beispielsweise Forschung, Umweltbildung, Tourismus, Verwaltung, Kommunikation und Besucherlenkung.

    „Der Blick über den Tellerrand ist ungemein wichtig. Nationalparks sind weltweit wichtige Instrumente für den Flächenschutz, die auch zur nachhaltigen Aufklärung und Bildung über die Naturschutzarbeit beitragen. Ein internationales Netz von Schutzgebieten stärkt die einzelnen Nationalparks. Wir lernen voneinander und können so dazu beitragen, Fehler im Umgang mit unserer Natur nicht zu wiederholen“, sagt Simone Stübner, im Nationalpark Schwarzwald zuständig für internationale Kooperationen. „Gemeinsam können Nationalparks zu mehr Bedeutung für die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung beitragen und besser und stärker auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren. Durch internationale Vernetzung und Aufmerksamkeit erhalten Nationalparks in der Welt eine kollektive Stimme.“

    Bislang hat der Nationalpark Schwarzwald bereits Partnerschaften mit dem Catoctin Mountain Park in den USA, mit dem Durmitor Nationalpark in Montenegro und dem Mount Carmel Nationalpark in Israel geschlossen. „Wir lernen sehr viel aus der Zusammenarbeit mit anderen Parks. Interkulturelle Kompetenz ist wichtig und hilfreich für unsere tägliche Arbeit und den Umgang mit den Gästen“, so Simone Stübner über die Möglichkeiten des direkten Austauschs. „Und wir nehmen jedes Mal auch sehr praktische Anregungen, Ideen und Lösungswege für die Erfüllung unserer Aufgaben mit.“

    Weitere Informationen zu den Nationalparks Schwarzwald und Hossa Nationalpark auf www.nationalpark-schwarzwald.de beziehungsweise www.nationalparks.fi/hossa.

     

    Hintergrundinformationen

    Der Nationalpark Schwarzwald baut seit seiner Gründung ein Netz an internationalen Partnerparks auf. Durch den Bekanntheitsgrad des Schwarzwalds werden viele Anfragen von außen an den Park herangetragen oder von politischen Institutionen vermittelt. So auch in diesem Fall: Zwischen dem baden-württembergischen Landtag und der Region Oulu in Finnland besteht bereits seit 30 Jahren ein reger Austausch. Im Rahmen dieser Partnerschaft besuchte erstmals im November 2017 eine Delegation aus Nordfinnland den Nationalpark Schwarzwald. Nach einem Gegenbesuch im Jahr 2019 begann die Ausarbeitung der Kooperationsvereinbarungen.
    Der Hossa Nationalpark ist der 40. Nationalpark Finnlands, gegründet 2017 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des unabhängigen Staates Finnland. Hossa liegt im mittleren Finnland und ist mit 11.000 Hektar etwas größer als der Nationalpark Schwarzwald. Die Landschaft im Hossa Nationalpark wird von weitläufigen Mooren und den darin eingebetteten Flüssen und Seen geprägt. Im Park leben Rentiere, Elche und Rehe. Zudem kommen Biber, Otter, Vielfraße, Luchse und vereinzelt auch Bären vor. Besonders sehenswert sind die Urwälder von Moilasenvaara und die Julma-Ölkky Schlucht.


    Die Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022 als PDF zum Herunterladen: Hossa neuer Partnerpark (PDF, 0.3 MB)

    Sollte das PDF nicht mehr an dieser Stelle zum Download zur Verfügung stehen, fragen Sie gerne in unserer Pressestelle nach: pressestelle@nlp.bwl.de

    Die Bilder, die Sie unter folgendem Link herunterladen können, dürfen Sie gerne im Rahmen Ihrer Veröffentlichung zum Thema mit Nennung der Bildquelle kostenfrei verwenden:

    Weitere Fotos zum Nationalpark Schwarzwald finden Sie in der Fotomediathek, ebenfalls auf unserer Website. Hier können Sie auch die Nutzungsbedingungen für diese Bilder als PDF einsehen und herunterladen: 

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