Gartenschläfer

Die Art des Monats Oktober 2023

01.10.2023 von Esther Del Val Alfaro in Kategorie : Art des Monats
  • In unserer Kategorie "Die Art des Monats" stellen Ihnen unsere Artexpertinnen und -experten jeden Monat eine Spezies vor, die im Nationalpark Schwarzwald vorkommt.

    Die Art des Monats ist der Gartenschläfer (Eliomys quercinus)

    Der Gartenschläfer, die Schlafmaus mit der „Zorro-Maske“

    Der Gartenschläfer ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Kleinsäuger aus der Familie der Bilche. Durch seine „Zorro-Maske“ rund um die Augenpartie und seine großen Ohren ist er unverkennbar.

    Der Schwarzwald gilt als eines der Hauptverbreitungsgebiete des Gartenschläfers in Deutschland. Es wird angenommen, dass er hier noch flächendeckend und in relativ hoher Populationsdichte vorkommt.

    Der Gartenschläfer verbringt den Tag in kugeligen Schlafnestern aus Moos, Gras, Laub und Federn sowie Haaren. Ein einzelner Gartenschläfer errichtet meistens mehrere Nester, zwischen denen er hin und her wechseln kann: in der Rinde von Bäumen, in Nischen zwischen Steinen und Felsen, in Erdlöchern und Baumwurzeln, verlassenen Mäusegängen und alten Vogelnestern. Auch in der Nähe des Menschen finden sich geeignete Verstecke, so zum Beispiel in Zwischenräumen von Dachziegeln und Holzstapeln.

    In unseren Breitengraden hält der Gartenschläfer von Oktober bis April Winterschlaf. Die Tiere ziehen sich in Felsspalten oder unter die Erde zurück, reduzieren ihren Stoffwechsel und können ihre Körpertemperatur, der Umgebungstemperatur folgend, bis kurz über den Gefrierpunkt absenken. Während des Winterschlafs stellt er seine Nahrungsaufnahme komplett ein und es können Atempausen von bis zu 2 Stunden auftreten. Um über ausreichend Energiereserven für diese Zeit zu verfügen, müssen sich die Tiere ab Spätsommer und Herbst ausreichend Fettreserven anfressen.

    Die Gartenschläferbestände gehen in den letzten Jahren so stark zurück wie bei keiner anderen Nagetierart in Europa. Die Gründe für diesen dramatischen Rückgang sind bis heute nicht bekannt. Als mögliche Ursachen werden Veränderungen des Lebensraums, der Klimawandel und der Verlust von überlebenswichtigen Ressourcen vermutet. Allerdings kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Auftreten von Krankheitserregern oder Parasiten für den Rückgang dieser Art verantwortlich sein könnte.

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    Zur Person

    Esther Del Val Alfaro

    Forschungs-Konzeption, Vertebraten-Monitoring und Artenschutz

    Tel.: +49 7442 180 18 270
    esther.delvalalfaro@nlp.bwl.de