Bergmolch
Die Art des Monats April 2025
Die Art des Monats ist der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
Der Bergmolch lebt in gewässerreiche Wälder, Wiesen und Moore des Hügel- und Berglandes. In Deutschland kommt er vor allem in den mittleren und südwestlichen Bundesländern vor.
Im Frühjahr, nach dem „Erwachen“ aus der Winterstarre und bei anhaltenden Außentemperaturen über 5°C und ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit, wandern die Tiere sofort zu ihren Laichgewässern. Die Ansprüche an die Gewässerwahl sind dabei relativ gering, bevorzugt werden eher kühlere und kleinere, fischfreie Gewässer mit Versteckmöglichkeiten und Unterwasservegetation im oder am Wald. Die Energiereserven füllen Bergmolche mit Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen und Wasserschnecken sowie Laich und Larven anderer Amphibienarten oder Artgenossen.
Während der Paarungszeit im Frühjahr besitzen die Männchen eine tief dunkelblaue Rückenfärbung, schwarzweiß gefleckte Flanken, die zum Bauch hin von einem himmelblauen Streifen begrenzt sind, und einen deutlich sichtbaren schwarzgelb gebänderten Rückenkamm. Weibliche Bergmolche sind im Vergleich größer. Ihre Oberseite ist deutlicher marmoriert und unauffälliger braungrau-grünlich gefärbt. Auch die Flankenzeichnung ist etwas schwächer ausgeprägt. Die Unterseite von Bauch und Kehle sind bei beiden Geschlechtern orangerot und ungefleckt.

Nach einer aufwändigen Balz und einige Tage nach der Übernahme des Samenpakets des Männchens, legt das Bergmolch-Weibchen bis zu 250 Eier, die es geschützt einzeln an Unterwasserpflanzen oder an Falllaub wickelt. Nach der Laichzeit im Mai verlassen erwachsenen Tiere das Gewässer. Ihre sogenannte Wassertracht entwickelt sich dann in eine schlichtere, wasserabweisende Landtracht zurück.
An Land sind Bergmolche überwiegend nachtaktiv und gehen auf die Jagd nach Insekten und deren Larven sowie Würmern, Asseln und Spinnen. Tagsüber verstecken sie sich in kühl-feuchten Unterschlüpfen in unmittelbarer Nähe ihrer Laichgewässer. Dazu gehören liegende Baumstämme und -stubben, Laub, Totholz- und Steinhaufen sowie Mauselöcher. Diese Tagesverstecke nutzt der Bergmolch auch zur Überwinterung. Geschlüpften Larven ernähren sich zunächst von Kleinstalgen, mit zunehmender Größe dann vorwiegend von Wasserflöhen, Wasserasseln oder Bachflohkrebse. Innerhalb von vier bis fünf Monaten erreichen sie in der Regel die Metamorphose. In kalten Sommern können die Larven den Winter über auch im Gewässer überdauern und entwickeln sich erst im Folgejahr zu erwachsenen Molchen.
Der Bergmolch ist in Deutschland zwar weit verbreitet, aber die Zahl der Populationen und ihre Bestände nehmen wie bei allen Amphibien deutlich ab. Lebensraumzerschneidung, intensive Landbewirtschaftung mit Pestizideinsatz, Krankheiten und der Verlust von Laichgewässern in der Nähe strukturreicher naturnaher Wälder sind die Hauptursachen.
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Zur Person

Esther Del Val Alfaro
Forschungs-Konzeption, Vertebraten-Monitoring und Artenschutz
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