Berg-Lappenfarn
Die Art des Monats August 2025
Woran erkennt man den Berg-Lappenfarn?
Die bis ein Meter langen und circa 15 Zentimeter breiten Blätter, die einzelnen Farnwedel, wachsen in dichten Büscheln so dass der Farn die Form eines Trichters erhält (siehe Abb 1). Der Farn ist sommergrün mit hell- bis frischgrüner Färbung. Der Umriss der einzelnen Wedel ist lanzettlich d.h. lang und nach oben schmäler werdend. Der Wedel wird auch von der Mitte in die andere Richtung, zum Blattgrund, schmäler.

Der Blattstiel ist mit circa 20 Zentimeter recht kurz, das ist der Bereich von der Wurzel (hier kriechendes Rizom) bis zum Übergang in das Blatt. Am Blattstiel als auch an der anschließenden Mittelrippe des Blattes findet man (ein wichtiges Erkennungsmerkmal) zerstreut gelbliche Spreuschuppen, das sind Auswüchse aus dem Abschlussgewebe (Epidermis) (Abb. 2).
Bei Wedelblättern ist das Blatt von der Mittelrippe (Blattspindel) ausgehend in Fiedern zerteilt, die wiederum mehrfach zerteilt sein können. Der Berg-Lappenfarn ist nur einfach gefiedert. Von der Blattspindel gehen seitlich Achsen aus, an denen die Fiederblättchen (Fiedern 1. Ordnung) fast bis zur Achse eingeschnitten sind. Die einzelnen Fiederblättchen sind eingekerbt mit abgerundeter Spitze (siehe Abb 3).
Auf der Unterseite der Fiederblättchen befinden sich, dicht nebeneinander entlang des Blattrandes Sporenhäufchen.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal, sind die auf der Unterseite der Blattspindel und an den seitlichen Achsen befindlichen gelblichen Drüsen und weißlichen Härchen.
Der Geruch des Berglappenfarns wird in der einen Flora als apfelartig in anderen als zitronig beschrieben. Jedenfalls, auch in getrocknetem Zustand: fruchtig.
Wo finden wir den Farn im Nationalpark oder auch außerhalb?
Im Nationalpark wächst der Berg-Lappenfarn häufig entlang von Wegen mit Hochstauden. An Wegböschungen, die zwar licht aber nicht komplett in der Sonne liegen. Die Wuchsorte sind feucht oder werden durchsickert. Dies sind aber Sekundärstandorte. Primär wächst die Art auf sauren Böden in Waldlichtungen und den dazugehörenden Waldgesellschaften. Je tiefer die Lage desto tiefer findet man den Farn in Waldbeständen.


In Baden-Württemberg ist das Hauptvorkommen des Berg-Lappenfarns im Schwarzwald. Dort, anders als der deutsche Name vermuten lässt, schon ab 250 m bis in den Hochlagen (z. B. am Feldberg) verbreitet. Er breitet sich aber auch an weniger naturnahen Standorten wie in den Sandgebieten der Rheinebene aus. Der Farn kommt in regenreichen und kalkarmen Gebieten vor. In Deutschland vor allem im Süden, europaweit im atlantisch geprägten Westen aber auch in anderen Regionen der Nordhalbkugel.
Was lässt sich aus dem Namen und der Systematik ableiten?
Thelypteridacaeae ist die Bezeichnung für die Familie der Sumpffarngewächse. Die meisten der etwa 900 Arten wachsen in den Tropen. „Thelys“ bedeutet weiblich und „pteris“ Farn, das heißt demnach Frauenfarn (das ist heute allerdings eine andere Art). „Limbosperma“ leitet sich von lateinisch limbus Rand oder Saum ab, kombiniert mit sperma d.h. Samen und beschreibt damit die entlang der Blättchen angeordneten Sporenhäufchen. Der deutsche Namen Bergfarn deutet auf den überwiegend montanen Standort. Lappenfarn ist eine alternative Bezeichnung des Buchenfarns, der zuvor mit dem Berg-Lappenfarn in einer Gattung eingeordnet war.
Synonyme sind Bergfarn und Oreopteris limbosperma (All.) Holub
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