Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald

Mehr Raum für Wildnis – das will die Landesregierung in Baden-Württemberg ermöglichen und deshalb den Nationalpark Schwarzwald weiterentwickeln. Zum einen räumlich: Die beiden Teilgebiete des Schutzgebiets sollen zusammenwachsen, was viele Vorteile für die Natur und zum Teil gefährdete Arten mit sich bringt. Zum anderen inhaltlich, um auch die Angebote für die Menschen, die den Nationalpark besuchen, weiter zu verbessern und das Schutzgebiet zehn Jahre nach seiner Gründung gut für die Zukunft aufzustellen 

Wie die Weiterentwicklung konkret aussehen kann, wurde und wird in einem breit angelegten Beteiligungsprozess ausgearbeitet. Neben den gesetzlich verankerten Gremien des Nationalparks konnten und können sich auch Bürgerinnen und Bürger an diesem Prozess beteiligen.


Hintergrund

Nationalparke schützen weltweit vorrangig die natürlichen Prozesse der Natur. Auch im Nationalpark Schwarzwald heißt es deshalb auf einem Großteil der Fläche: Natur Natur sein lassen. Auf den restlichen Flächen geht es darum, besondere Lebensräume wie etwa die wilden Feuchtheiden zu erhalten, sensible Arten wie das Auerhuhn und auch die umliegenden Wälder zu schützen.

In ihrem Koalitionsvertrag hat die Landesregierung festgelegt, die Schutzgebiete in Baden-Württemberg insgesamt zu stärken. Auch der Nationalpark Schwarzwald soll deshalb auf Basis fachlicher Kriterien in einem transparenten Beteiligungsprozess erweitert und weiterentwickelt werden.

Flächenerweiterung

Zwei Teilgebiete sollen zusammenwachsen

Die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN) gibt für Nationalparke eine Mindestfläche von 10.000 Hektar vor, die der Nationalpark Schwarzwald gerade so erreicht. Zudem besteht der Nationalpark Schwarzwald seit seiner Gründung aus zwei Teilgebieten.

Prozesse wie eine natürliche Waldentwicklung bedürfen aber möglichst großer und unzerteilter Flächen, da menschliche Einflüsse wie Forstwirtschaft oder Wegebau sie verändern und stören. Eine Verbindung der beiden Gebiete des Nationalparks stabilisiert und steigert die Biodiversität und ökologische Resilienz.

Ende Oktober 2024 haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Manuel Hagel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stuttgarter Landtag, ihre Einigung auf Eckpunkte zur räumlichen Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald bekanntgegeben. Vereinigt werden sollen die beiden Teilgebiete über ein Waldgebiet, das bisher der Murgschifferschaft gehört. Beabsichtigt ist hier ein Flächentausch.

Der Nationalparkrat, in dem neben dem Umweltministerium und der Nationalparkverwaltung alle umliegenden Kommunen und Landkreise vertreten sind, hat die Nationalparkverwaltung und den Landesforstbetrieb ForstBW Anfang November beauftragt, die neuen Außengrenzen im Detail auszuhandeln und beim konkreten Wie auch die betroffenen Anrainerinnen und Anrainer intensiv zu beteiligen.


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Inhaltliche Weiterentwicklung

Gemeinsame Perspektiven stärken

Die inhaltliche Weiterentwicklung widmet sich Themen, die im bestehenden Nationalpark noch zu wenig beachtet sind oder die perspektivisch gestärkt werden sollen. Dabei ist es der Landesregierung und der Nationalparkverwaltung ein zentrales Anliegen, dass diese Themen die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen vor Ort und darüber hinaus widerspiegeln.

Ein Jahr voller Austausch und engagierter Diskussionen ist in zwei umfassende Pakete mit Empfehlungen eingeflossen, die Vertreterinnen und Vertreter der Nationalparkgremien und des Bürgerforums am 21. Juli 2023, an Umweltministerin Thekla Walker übergeben haben. Die Empfehlungen sind das Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses zur Weiterentwicklung des Nationalparks, in den sich 220 Menschen aus der Region und dem ganzen Land intensiv eingebracht haben.

Die Ergebnisse finden Sie nun hier:

  • Die Empfehlungen des Bürgerforums zur Weiterentwicklung des Nationalparks können Sie hier nachlesen.
  • Die Empfehlungen von Nationalparkrat und -beirat können Sie hier nachlesen.


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Spielräume der Beteiligung

Im Rahmen der Beteiligung wird nicht das „Ob“ einer Weiterentwicklung des Nationalparks, sondern das „Wie“ diskutiert. Bei der räumlichen Erweiterung geht es vor allem um die konkrete Ausgestaltung vor Ort, zum Beispiel welche Zonen und Regeln des Schutzgebiets wo und wann geplant sind.

Hier werden gerade die Anwohnerinnen und Anwohner der neuen Nationalparkflächen intensiv beteiligt. Dazu gibt es verschiedene Formate wie Inforunden, eine wöchentliche Sprechstunde in der Gitschenteichhütte und Sonderführungen mit der Nationalparkleitung.

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Die inhaltliche Weiterentwicklung bietet den größten Beteiligungsspielraum. Hier können die Menschen vor Ort und darüber hinaus ihre Erfahrungen, Bedürfnisse und Ideen einbringen und so die Zukunft des Nationalparks gemeinsam gestalten.

Kontakt

Gerne können Sie unser Team kontaktieren:
 

Dr. Britta Böhr
Fachbereichsleiterin
Nationalparkplanung, Regionale Entwicklung & Tourismus
Tel.: +49 (7449) 9 29 98 - 300
britta.boehr[at]nlp.bwl.de
 

Lisa Milbrandt
Nationalparkplan und Beteiligungsprozesse
Tel.: +49 (7449) 9 29 98 - 312
lisa.milbrandt[at]nlp.bwl.de

 

Dr. Maja Serafin
Nationalparkplan und Beteiligungsprozesse
Tel.: +49 (7449) 9 29 98 - 311
maja.serafin[at]nlp.bwl.de