Feuersalamander

Die Art des Monats Oktober 2024

01.10.2024 von Esther Del Val Alfaro in Kategorie : Art des Monats
  • In unserer Kategorie "Die Art des Monats" stellen Ihnen unsere Artexpertinnen und -experten jeden Monat eine Spezies vor, die im Nationalpark Schwarzwald vorkommt.

    Die Art des Monats ist der Feuersalamander (Salamander salamander)

    Der heimliche Wanderer

    Feuersalamander leben in feuchten, schattigen und naturnahen Laubmischwälder der Mittelgebirge mit sauberen und kühlen Quellbächen. Sie legen keine Eier, sondern bringen ihre Jungen im Larvenstadium zur Welt. Die kiemenatmenden Jungtiere leben in kleinen Fließgewässern und innerhalb von einigen Monaten entwickeln sie sich in der Metamorphose zu lungenatmenden Erwachsenen, die dann außerhalb von Gewässern leben können.

    Feuersalamander sind an ihrem leuchtend-gelb gefleckten Muster gut zu erkennen. Dieses Muster dient vor allem der Abschreckung von Fressfeinden wie Igel, Dachs und Wildschwein. Zur Abwehr können sie zudem ein weißes, giftiges Sekret aus ihren Ohr- und Rückendrüsen absondern. Für Menschen ist dieses Sekret ungefährlich und verursacht, wenn überhaupt, nur ein leichtes Brennen auf der Haut.

    Die Feuersalamander sind stark gefährdet und leiden unter einer starken Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen und Wege. Der Verkehr zählt mit zur häufigsten Todesursache. Die Tiere sind zwischen zeitigem Frühjahr und Spätherbst meist in der Dämmerung und nachts unterwegs. Besonders an Regentagen, wenn die Temperaturen über 6°C steigen und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch ist, verlassen sie ihre Verstecke und wandern zur Nahrungssuche oder zu ihrem Laichgewässer. Wer sich in der Dunkelheit während dieser Jahreszeit auf Wald- und Feldwegen mit dem Auto oder dem Mountainbike aufhält, sollte besondere Rücksicht auf wandernde Feuersalamander und andere Amphibien nehmen.

    Eine weitere Gefahr für die Lurche stellt ein aus Asien eingeschleppter aggressiver Hautpilz dar, die sogenannte „Salamanderpest“. Er wird über die Schuhsohle von Menschen, Hundepfoten und Autoreifen weiterverbreitet und führt bei den Amphibien nach fortschreitenden Lähmungen zum Tod. Glücklicherweise konnten wir trotz intensiver Beprobung aller Gewässer diesen Pilz bisher nicht im Nationalpark Schwarzwald nachweisen.

    Kommentare

    Aktuell sind noch keine Kommentare vorhanden.

    Hinterlasse uns einen Kommentar:

    Verbleibende Zeichen: 600

    Zurück

    Zur Person

    Esther Del Val Alfaro

    Esther Del Val Alfaro

    Forschungs-Konzeption, Vertebraten-Monitoring und Artenschutz

    Tel.: +49 7442 180 18 270
    esther.delvalalfaro@nlp.bwl.de