Lepidoderma chailetii

Die Art des Februar 2025

05.02.2025 von Dr. Flavius Popa in Kategorie : Art des Monats
  • Die Art des Monats ist Lepidoderma chailetii

    Bald ist es wieder soweit: die Suche mit der Lupe am schmelzenden Schneefeld. Das Entdecken, Dokumentieren und Bewundern von diesen Millimeter kleinen oft bunt schillernden Schleimpilzfruchtkörpern. Eine dieser Arten ist Lepidoderma chailetii, gut zu erkennen an den sitzenden Fruchtkörpern, die oft länglich sind und weiß bis bräunliche glitzernde Kalkschüppchen auf der Oberfläche ausbildet. Dadurch sieht die Art aus wie mit Zuckerkristallen belegt.

     

     

     

    Aus dem Griechischen übersetzt, passt der Gattungsname Schuppenhaut [von griech. lepido- = Schuppe , griech. derma = Haut] daher auch recht gut. Spannend ist auch hier wird noch geforscht, denn diese Art besteht aus einem Artenkomplex, enthält also mehrere sehr ähnlich aussehende Arten. Lepidoderma chailetii gehört in eine ganz besondere Artengruppe die nivicolen, oder auch schneeliebenden Schleimpilze. Diese benötigen eine Schneedecke, die für mindestens drei Monate geschlossen ist, um sich entwickeln zu können. Man findet sie daher in unseren Breiten nur im Frühjahr und ausschließlich in Mittel- und Hochgebirgen am Rande des abschmelzenden Schnees. In den Hochlagen des Alpenraums können sie bis in den Hochsommer hinein gefunden werden. Der Nationalpark Schwarzwald hat oberhalb von 1000 Metern den idealen Lebensraum für diese Schleimpilze. Nur in sehr milden Wintern sind sie selten oder gar nicht zu finden.

    Aber wozu benötigen diese Arten solange Schnee? Unter der Schneedecke herrschen konstante Bedingungen, welche die Arten für ihre Entwicklung benötigen. Hier ernähren sie sich von Bakterien. Die Fruchtkörper entwickeln sich unter oder am Rand der schmelzenden Schneedecke. Aufgrund des Klimawandels kann es häufiger zu milderen Wintern mit weniger Schnee oder stärkeren Wärmeperioden im Frühjahr kommen. Daher sind die schneeliebenden Schleimpilze besonders durch den Klimawandel bedroht. Es lohnt sich also, in wenigen Wochen - ca. Anfang bis Mitte März - mit der Lupe am schmelzenden Schnee genauer hinzusehen.

     

    Kommentare

    Aktuell sind noch keine Kommentare vorhanden.

    Hinterlasse uns einen Kommentar:

    Verbleibende Zeichen: 600

    Zurück