Theresa, Paul und der Freiwilligendienst
FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr. Ein Jahr für Natur- und Umweltschutz, Tiere oder ökologische Landwirtschaft. Ein Jahr für Orientierung, Bildung, neue Erfahrungen und Lernen – auf ganz andere Art als in der Schule. Ein FÖJ ist auch im Nationalpark Schwarzwald möglich. Theresa und Paul sind zwei von insgesamt sechs Freiwilligendienstleistenden hier. Genau genommen sind es zwei FÖJ’ler, drei Bufdis (Bundesfreiwillige) und eine CIFEE, das ist das französische Pendant zum FÖJ. Alles klar? Jedenfalls sind beide, also Theresa und Paul, 19 Jahre alt, beide haben letztes Jahr ihr Abi gemacht. Mit den anderen vier wohnen sie in einer WG, die vom Nationalpark gestellt wird. Zwei Frauen, vier Männer.


Für Theresa ist der Nationalpark fast ein Heimspiel. Sie kommt aus Baiersbronn. Paul hat einen deutlich weiteren Heimweg: Er kommt aus Hamburg. „Ich wollte Tapetenwechsel. Raus aus der Großstadt. Und etwas mit Naturschutz machen.“ Für Paul kam das Wattenmeer oder der Wald in Frage. Da er sich seit 2019 in der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ engagiert, hat dann doch der Wald den Zuschlag bekommen. Auf FÖJ-Portalen hat er nach Stellen geschaut und den Nationalpark gefunden.
Den kennt Theresa schon seit ihrer Kindheit. „Ich wollte raus in die Natur. Vor allem nach der ganzen Zeit, die ich fürs Abi am Schreibtisch sass“, sagt sie. Da Theresa noch bei der DLRG (Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) aktiv ist, wollte sie vorerst in der Nähe von Baiersbronn bleiben.

Aufsicht in der Ausstellung – alle sechs Wochen
Theresa hat heute Aufsicht in der Ausstellung im Besucherzentrum. Jedes Wochenende ist eine oder ein FÖJ’ler dran. Das gehört dazu. Eigentlich ist Theresa in der Wald- oder Umweltpädagogik eingesetzt. „Wir haben viele Kooperationen mit Kindergärten und Schulen“, sagt sie. „Die Kinder sollen die Wildnis im Nationalpark entdecken und erleben. Wir machen schon mit den Kleinen Schneeschuhtouren. Oder streifen auf schmalen Pfaden durchs Waldklassenzimmer.“ Ganz nach dem Motto: Wer neugierig auf die Natur ist und sich von ihr berühren lässt, ist auch motiviert sie zu schützen. Das Waldklassenzimmer ist natürlich kein richtiges Klassenzimmer mit Tischen und Bänken und einer Tafel. Sondern ein Gebiet am Ruhestein mit vielen umgestürzten Bäumen und schmalen Pfaden.

Draußen sein, bei Wind und Wetter
Paul ist im Nationalpark unterwegs. „Ich bin 90 bis 95 Prozent meiner Zeit draußen.“ Meistens im Doppelpack mit Max, einem weiteren FÖJ’ler. An einem Tag kümmern sie sich um die Wege, schneiden sie frei oder schauen, dass kein Totholz auf den Wanderweg fallen kann. Am anderen Tag sind sie auf Gebietskontrolle, beantworten Besucherfragen oder erklären, warum eine Wintersperrung der Wege oder Gebiete für die Tiere im Nationalpark überlebenswichtig ist. „Meistens sind die Kontakte super nett, die Leute sind einsichtig“, sagt Paul. Am nächsten Tag kontrollieren sie etwa, ob die drei spartanischen Übernachtungsplätze in Trekkingcamps, die es im Nationalpark gibt, sauber hinterlassen worden sind. „Draußen, körperlich zu arbeiten, macht mir Spaß. Wenn man dann noch an einer schönen Stelle im Wald vespern kann, was will man mehr.“


Es gibt immer was zu tun.
Erfahrungen sammeln und Neues lernen sind Teil des Freiwilligenjahres. „Ich hatte anfangs Probleme, allein vor einer Gruppe zu stehen. Mittlerweile schaff‘ ich das einfach so“, berichtet Theresa von ihren Erfolgserlebnissen. Und Paul fügt hinzu: „Im Gebiet Leute anzusprechen, das kostete mich Überwindung. Aber unser Nationalpark-Outfit hilft. Die Kleidung stellt übrigens der Nationalpark.“
Das FÖJ endet Ende August. Für Paul ist jetzt schon klar, dass er beruflich in Richtung Forst gehen wird. „Das Ökosystem Wald fasziniert mich.“ Theresa ist sich noch nicht ganz sicher, ob es die Arbeit mit Kindern werden soll oder doch der Rettungsdienst. Für die Entscheidung hat sie ja noch ein paar Monate Zeit.
Die Freiwilligendienstleistenden stellen sich vor
Wenn du alle sechs Freiwilligendienstleistenden kennenlernen möchtest, kannst du ein Video anschauen, dass sie ganz zu Beginn ihres Freiwilligendienstes im Herbst 2022 aufgenommen haben:
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Zur Person

Iris Lemanczyk
Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.
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Andreas Forch
Arbeitet mit Bloggerin Iris im Team und macht die Bilder und Videos für ihre Blogbeiträge.
2 Kommentare
24.03.2023 um 08:29 Uhr von Gast:
24.03.2023 um 08:29 Uhr von Pressestelle Nationalpark Schwarzwald: