Elfenhaft am Buhlbachsee
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Auf zum Buhlbachsee
An einem Wintertag, der irgendwie nicht Fisch noch Fleisch ist – kalt zwar, aber auch neblig, dann nieselt es und später kommt Wind auf. An so einem Tag entscheiden wir uns für eine kurze Tour, die auch ideal ist, wenn man nicht so viel Zeit hat, aber dennoch in den Nationalpark eintauchen möchte. Unser Ziel ist der dritte Karsee im Nationalpark, der Buhlbachsee.
Nur eine kurze Runde
Wir starten am Parkplatz Bärenteich. Die klassische Strecke beginnt ja am Lotharpfad und ist so um die acht Kilometer lang. Aber wir wollen es heute kurz, dafür wollen wir uns Details zuschauen.

Schon nach drei, vier Metern ist vom Parkplatz nichts mehr zu sehen, der Nationalpark hat uns verschluckt. Der Regen der letzten Tage sorgt dafür, dass die Schneedecke nur noch aus einzelnen Resten besteht. Und dass aus unserem Pfad ein kleines Rinnsal geworden ist.

Während wir von Stein zu Stein balancieren, entdecken wir Flechten, von denen Fotografin Nina weiß, dass sie ein Anzeiger für gute Luft sind. Wir staunen, wie viele verschiedene Moosarten auf einem Stein wachsen. Neun, zehn Moose auf einer Fläche von vielleicht zwanzig mal zehn Zentimetern.




Das Rinnsal hat sich mittlerweile einen anderen Weg gesucht, sodass wir auf trockenem Pfad abwärts gehen. Wir entdecken abgefallene Rindenstücke mit den Gängen der Borkenkäfer, die meines Wissens „Rammelkammern“ heißen.

Die Karseen
Langsam nähern wir uns dem Buhlbachsee, einem von zwölf Karssen im Schwarzwald. Drei davon – der Wild See, der Huzenbacher See und der Buhlbachsee – liegen im Nationalpark.
Sie entstanden in der jüngsten Eiszeit durch Gletscher und Schnee. Denn vor etwa 12 000 Jahren bewegte sich hier eine dicke Eisschicht, die sich langsam talabwärts floss und zu schmelzen begann. Das sich bewegende und schmelzende Gletschereis und die mitgeführten Gesteinsbrocken bildeten die Karseen.

Ein Treibsee
Der Buhlbachsee ist ein verwunschener Ort. Die Karwände ragen beschützend bis zu 120 Meter hinter dem See auf. Es ist still, nur der Wind weht manchmal durch die Wipfel. An diesem Winternachmittag gehört der See uns allein. Was am Buhlbachsee sofort auffällt, ist eine Insel, die im See schwimmt. Sie besteht aus Gräsern und Moorbirken.

Ich würde mächtig ins Grübeln kommen, wäre ich nicht schon demselben Phänomen am Huzenbach See begegnet: Beide Seen waren Treibseen. Sie wurden mit abgeholzten Baumstämmen gefüllt. Dann wurde das Wasser abgelassen und die Baumstämme rauschten mit dem Wasserschwall durch die enge Schlucht talabwärts, um dann Richtung Rhein geflößt zu werden.
Ein Wehr wurde gebaut
Um das Wasser in einem Schwall ablassen zu können, wurde ein Wehr gebaut. So konnte der Wasserstand problemlos reguliert werden. Allerdings löste sich durch das Aufstauen des Wassers ein Teil des Ufers und bildet bis heute die schwimmende Insel im See.

Wir saugen die Schönheit des Ortes ein, dann geht’s denselben Weg wieder zurück. Wer glaubt, dass dies langweilig sei, der irrt. Denn wir entdecken Pilze, Flechten, mit Moos überwucherte Äste, die uns zuvor entgangen sind - in unserem Elfenwald.
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Zur Person

Iris Lemanczyk
Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.
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Nationalpark-Pressestelle
Tel.: +49 7449 92998-14
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Nina Blazon
Arbeitet mit Bloggerin Iris im Team und macht die Bilder und Videos für ihre Blogbeiträge.
1 Kommentar
14.04.2025 um 00:03 Uhr von Grindenotti: