Wie Digitales in der Umweltbildung funktionieren kann

03.04.2024 von Team Wildnisbildung in Kategorie : WibiDigi
  • Das Studierendenseminar BiPart! der pädagogischen Hochschule Ludwigsburg entwickelt Escape Games für die Ausstellung im Nationalparkzentrum Ruhestein

    Bereits zum sechsten Mal kamen 20 Studierende mit Professor Steffen Schaal von der pädagogischen Hochschule Ludwigsburg zum Seminar BiPart! in den Nationalpark Schwarzwald. Die Lehramtstudierenden lernten den Nationalpark Schwarzwald in fünf Tagen im März 2024 von verschiedenen Seiten kennen. Darüber hinaus entwickelten die Studierenden in Kleingruppen insgesamt sechs Lernspiele für Klassen der Stufe 4 bis 6. Direkt zum Ende des Seminars testeten Schülerinnen und Schülern der Maiwaldschule in Wagshurst und des Kepler-Gymnasiums in Freudenstadt diese als Escape Game in der Ausstellung im Nationalparkzentrum.

    Das Nationalparkteam empfing die Schülerinnen und Schüler. Nach einer Vesperpause teilten die Studierenden die Kinder in Dreierteams ein und erklärten die Spiele.

    Die Ausstellung im Nationalparkzentrum ist so konzipiert, dass sie möglichst für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich ist und einen breiten Einblick in die Themen des Nationalparks gibt. Für Schulen sollte nun eine Vertiefung mit besonderem Themenschwerpunkt entwickelt werden: Was machen eigentlich die Tiere im Winter? In den verschiedenen Spielen wurden die Kinder dazu angeregt, selbst zu Detektivinnen und Detektiven zu werden, um ein vermisstes Tier zu finden, sich magischen Tieren anzuvertrauen, Vorräte für ein Eichhörnchen zu sammeln oder herauszubekommen, wer eigentlich Dave ist.

    „Das Konzept ist eine Win-Win-Win-Situation“, sagt Professor Steffen Schaal von der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg, die mit dem Nationalpark Schwarzwald seit vielen Jahren eine Bildungspartnerschaft aufgebaut hat. „Die Studierenden profitieren davon, ein Bildungsangebot zu entwickeln und als zukünftige Lehrerinnen und Lehrer diese Angebote direkt mit der Zielgruppe zu testen.“

    Auch die Seminarteilnehmerin Doreen Schneider sieht Sinn in dem Aufbau der praxisnahen Arbeit: „Es ist motivierend, nicht für Schublade zu arbeiten, sondern zu wissen, dass unsere Spiele die Grundlage für pädagogische Programme sind, die dann wirklich im Nationalpark Schwarzwald angeboten werden.“ „Am Ende des Tages kommt es nicht auf zehn Entwürfe in der Theorie, sondern auf das eine tatsächlich umgesetzte Projekt an. Schülerinnen und Schüler bei der Durchführung des entwickelten Actionbunds zu beobachten, das macht ein Lehramtsstudium aus", ergänzt Lehramtsstudentin Konstantinia Andreadou. Ihre Kommolitonin Matilda Hagmann empfindet vor allem die Praxisnähe und die direkte Umsetzung als einen Kontrast zum meist sehr theoretischen Alltag.

    Aus Sicht der Schulen zeigt sich auch, dass neue Angebote gewollt und anregend sind. „Wir kommen immer gerne, um neue Sachen auszuprobieren. So erhalten wir neben den regulären Kooperationsangeboten noch mehr Anregungen und neue Perspektiven, den Nationalpark zu entdecken“, sagt Katrin Honauer von der Maiwaldschule, einem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Sprache.

    „Für uns ist die Herangehensweise sehr bereichernd. Wir profitieren von den neuen Anregungen und Ideen für unser Bildungsprogramm und leisten einen Beitrag, angehende Lehrerinnen und Lehrer für außerschulisches Lernen, Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Biodiversität zu begeistern“, sagt Dr. Sebastian Schwab, Leiter des Sachbereichs Natur- und Wildnisbildung im Nationalpark.

    Wie bei allem gilt, sowohl für die Studierenden als auch für die Kinder: Ausschließlich digital funktioniert es nicht und soll es auch nicht. Die Studierenden haben an ihren fünf Tagen ausreichend Zeit und Anregungen, um mit allen Sinnen in den wilden Wäldern des Schwarzwalds anzukommen. Auch die Schulklassen sind nach ihrem rätselreichen Besuch in der Ausstellung noch draußen unterwegs.

    Fazit der Studierenden: Viele wollen durch die ruhigen und einprägsamen Erlebnisse für sich persönlich wieder mehr in den Wald gehen, ohne Kopfhörer oder einen Auftrag. Außerdem waren sie beeindruckt und dankbar über die Erfahrung, wie innerhalb weniger Tage ein neues Bildungsprogramm auf die Beine gestellt werden kann.

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