Ein Mann blickt durch ein feststehendes Fernrohr ins Tal hinab.

Sozioökonomisches Monitoring

Monitoring bedeutet, langfristig zu beobachten, um Veränderungen im Zeitablauf dokumentieren zu können. Aus diesem Grund bearbeiten die Forscherinnen und Forscher in der Regel dieselben Fragen mehrmals, eben zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Je nach Thema wählen sie auch den Abstand zwischen den Untersuchungen unterschiedlich – je nachdem, wie schnell sich etwas ändert und wie viele Ressourcen dafür benötigt werden.

Der Nationalpark bearbeitet einige Fragen selbst – und andere im Rahmen von Kooperationen, zum Beispiel gemeinsam mit Verbänden oder Hochschulen, in Form von Projekten, Seminaren oder Abschlussarbeiten.

Bestandteile des Sozioökonomischen Monitorings

Regionalökonomische Effekte des Tourismus

Die Erfassung der regionalökonomischen Effekte des Tourismus eines Großschutzgebietes hat eine lange Tradition in Deutschland (siehe BfN-Skripte 135, 151 und 431 für eine Zusammenschau deutscher Nationalparks). Dabei ist es übliche Praxis, die Wertschöpfung und rechnerisch entstehende Arbeitsplätze, die durch den Nationalpark zusätzlich verursacht werden, abzuschätzen. Deswegen darf man bei solchen Berechnungen auch nur die Besucherinnen und Besucher untersuchen, für die der Nationalpark ein (sehr) wichtiges Kriterium war, hierher zu reisen.
 

Auszahlungen in der Region durch die Nationalparkverwaltung

Als Landesbehörde verfügt die Nationalparkverwaltung über Haushaltsmittel, die im Gegenzug für Güter und Dienstleistungen über das Jahr hinweg ausgegeben werden. Die Empfängerinnen und Empfänger dieser Zahlungen sind durch die Postleitzahl der Rechnungsadresse lokal bestimmbar. Der Nationalpark analysiert diese Rechnungsdaten, um so zu bestimmen, wie viel Geld absolut und relativ in der Region bleibt.

Studie „Unternehmen und der Nationalpark Schwarzwald"

Neben der Erfassung der regionalökonomischen Effekte durch Touristen und die Nationalparkverwaltung untersucht der Nationalpark auch, wie Unternehmen den Nationalpark bewerten. So können Effekte dargestellt werden, die außerhalb der Tourismusbranche ankommen und nicht-monetärer Natur sind. So könnte der Nationalpark vielleicht auch als sogenannter weicher Standortfaktor wahrgenommen werden, der dabei hilft, Fachkräfte in die Region zu ziehen.

Gesetzliche Grundlagen

Im Nationalparkgesetz ist es klar beschrieben: Der Nationalpark dient „der strukturellen Verbesserung in seinem Umfeld, insbesondere im Bereich des Tourismus“ (§3 Absatz 3 Nationalparkgesetz), soweit dies z.B. den Naturschutzzielen nicht zuwiderläuft.

Wissenschaftliche Beobachtung und Forschung, so heißt es außerdem im Gesetz, sollen insbesondere das Ziel haben „Erkenntnisse über das Wirkungsgefüge zwischen dem Nationalpark und seinem Umfeld zu liefern und die Nationalparkverwaltung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen“ (§5 Absatz 1 Nummer 4 und 5).

Daraus ergibt sich auch der Auftrag, zur strukturellen Verbesserung beizutragen und zu erheben, ob und wie stark die strukturelle Verbesserung ausfällt.

Aus den Erkenntnissen des Sozioökonomischen Monitorings kann die Nationalparkverwaltung beispielsweise Ziele und Maßnahmen für die praktische Arbeit ableiten. Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch andere Interessensgruppen, die wissen wollen, welche ökonomischen Auswirkungen der Nationalpark für die Region hat. Dies sind zum Beispiel:

  • Individuen und Organisationen, die von den wirtschaftlichen Auswirkungen betroffen sind oder diese gestalten wollen (z.B. Hotel- und Gaststättengewerbe, Investoren)
  • Politikerinnen und Politiker, die die Ergebnisse für Ihre Arbeit verwenden wollen
  • Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu diesem Thema forschen

Wert des Waldes

Nicht Bestandteil des Sozioökonomischen Monitorings ist die Wertentwicklung des Waldbestandes im Nationalpark. Aus Sicht des Nationalparks ist solch eine Wertermittlung nicht passend, denn der Wald ist ja aus der holzwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen. Zudem betrifft diese Wertentwicklung nur die eigene Nationalparkfläche und hat somit keine Relevanz für die umliegende Region.

Es ist geplant, das Sozioökonomische Monitoring über die kommenden Jahre hinweg weiter zu ergänzen. Mögliche Themen, die dabei eine Rolle spielen können, sind die Entwicklung der Grundstücks- und Immobilienpreise in unmittelbarer Nationalparknähe, Unternehmensgründungen und Investitionen mit Verbindung zum Nationalpark sowie die Erfassung der Erfahrung touristischer und sonstiger wirtschaftlicher Nationalparkpartner.

Kontakt

Ansprechpartner "Sozioökonomisches Monitoring":

Bei Fragen zum sozioökoniomischen Monitoring können Sie sich gerne an unseren zuständigen Mitarbeiter wenden.


Dr. Dominik Rüede
Regionale Entwicklung, Besuchermonitoring und sozioökonomisches Monitoring
Tel.: +49 (7449) 9 29 98 - 350
dominik.rueede[at]nlp.bwl.de

Sozialwissenschaft

Stellen Sie sich einmal für einen Moment Ihren idealen Wald vor: Wie sieht es dort aus? Welche Farben, Formen und Gerüche fallen Ihnen auf – und wie fühlen Sie sich in diesem Wald? Die Bilder, die Menschen von Wald und Natur im Kopf haben, sind etwas sehr Persönliches. Jede und jeder nimmt Natur anders wahr und erwartet auch etwas anderes von ihr.

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Partnerprogramme

Prozessschutz ist das oberste Ziel des Nationalparks Schwarzwald. Das bedeutet aber nicht, dass er nur etwas für langjährige Naturschützende ist. Im Gegenteil, alle können am Nationalpark teilhaben: Ganz einfach durch den Besuch des Parks, oder durch die zahlreichen Führungen und Veranstaltungen. Daneben ist der Nationalpark aber auch besonders Teil seiner Region und mit dieser eng verbunden.

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Aufgaben & Ziele

Die Aufgaben und Ziele eines Nationalparks sind spannend und vielfältig. Vorrangiges Ziel des Nationalpark Schwarzwald beinhaltet dessen Motto "Natur Natur sein lassen", jedoch soll der Park auch den Menschen als Freizeit- und Erholungsort zur Verfügung stehen, damit diese sich bspw. von der Hektik des Alltags erholen können.

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PDF-Mediathek

Mehr spannende Studien über den Nationalpark Schwarzwald finden Sie in unserer PDF-Mediathek.

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Frosch


Ländliche Entwicklung aktiv gestalten

 

„Integrierte ländliche Entwicklung bedeutet gleichzeitig soziale, kulturelle und wirtschaftliche Ansprüche an den ländlichen Raum mit dessen ökologischen Funktionen in Einklang zu bringen.“

Quelle: BMEL (2014): Ländliche Entwicklung aktiv gestalten