Neues aus der Hexenküche - Löwenzahn

10.05.2021 von Team Wildnisbildung in Kategorie : WibiDigi
  • Heute möchten wir dir von einem kleinen Verwandlungskünstler erzählen: dem Löwenzahn. Zur Zeit leuchten die gelben Blütenköpfchen wie kleine Sonnen fast überall auf den grünen Wiesen. Frühlingswiesen verwandelt er teils in große, gelbe Teppiche. Du findest ihn fast überall. Er ist voller Lebenskraft und verschafft sich selbst in den kleinsten Ritzen beispielsweise zwischen Pflastersteinen Platz.

    Der Löwenzahn hat seinen Namen durch seine gezähnten Blätter und die gelbe Blütenmähne erhalten. Er ist verwandt mit dem Gänseblümchen und gehört wie dieses zu den Korbblütengewächsen. Wir hatten dir in einem anderen Beitrag aus der Hexenküche das Gänseblümchen vorgestellt - hier findest du den Beitrag.

    Warum nennt man diese Pflanzenfamilie so - Korbblütler? Genau wie das Gänseblümchen besteht der Löwenzahn nicht nur aus einer Blüte, sondern aus einem ganzen Korb voller Blüten. Damit bietet der Löwenzahn Insekten einen schönen großen Landeplatz. Er ist nicht zu übersehen, er leuchtet schon von weitem, so dass ihn Bienen, Hummeln und Co. nicht verfehlen können.

    Die Blätter des Löwenzahns bilden eine Blattrosette. Wenn du die Blätter der einzelnen Pflanzen genau anschaust, wirst du feststellen, dass sie ganz unterschiedlich aussehen. Die einen sind ganz stark gezähnt, andere weniger stark. Das ist vom Standort abhängig, von der Bodenbeschaffenheit, von der Sonneneinstrahlung oder sonstigen Einflüssen.

    Der Stängel ist hohl und enthält einen weißen Milchsaft. Dieser kann auf der Kleidung (hässliche) dunkle Flecken hinterlassen. Der milchige Saft ist aber nicht giftig, wie oft erzählt wird.

    Wusstest du, dass man die Pflanze von Kopf bis Fuß verspeisen kann? Alle Teile sind essbar! Das Blütenköpfchen mit den gelben Zungenblüten, der Stängel, die Blätter und sogar die Wurzel. Auch die Knospen kann man zu kleinen Köstlichkeiten verarbeiten. Er ist ein regelrechter Superstar unter den Wildpflanzen und enthält nebenbei viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Bitterstoffe und das Inulin lassen ihn zu einer echten Heilpflanze werden.

    Heute wollen wir dir aber zeigen wie du ihn in der Küche zubereiten kannst. Im Folgenden haben wir einige Rezepte für dich zusammengestellt. Probier es einfach mal aus - verwende aber nur Löwenzahn von ungespritzten Wiesen und auch nicht direkt vom Straßenrand, wenn dort viel Verkehr ist.

    Gebratene Blütenköpfe

    Du benötigst einen Pfannkuchenteig, der süß oder eher herzhaft sein kann, wie du magst. Außerdem schöne, geöffnete Löwenzahnblüten mit Stielansatz. Damit auch die kleinen Insekten aus den Blüten heraus krabbeln, leg die Blüten einfach auf ein weißes Tuch und warte ab.

    Die geöffneten Löwenzahnblüten tauchst du in den Pfannkuchenteig und backst sie dann in heißem Öl in der Pfanne aus. Der Stielansatz hilft dir dabei ganz gut. Die Blüte fällt zuerst zusammen wenn du sie in den Teig eintauchst, wenn du sie aber in der Pfanne ein bisschen andrückst, öffnet sie sich wieder richtig schön. Bevor du die Blüten wendest, schneide den Stiel direkt unter dem Köpfchen ab. Servieren kannst du das Ganze mit Apfelmus oder eher herzhaft zu einem Salat. Das schmeckt super lecker und sieht auch noch toll aus.

     

    Blütenbutter

    Ganz schnell hast du auch eine Blütenbutter hergestellt. Die Butter eine kurze Zeit ungekühlt stehen lassen. Die gelben Zungenblüten aus den Blütenkörbchen lösen und unter die Butter rühren. Kalt stellen, fertig. Noch einfacher geht es, wenn du die Blüten einfach über das Butterbrot streust.

     

    Löwenzahnsalat

    Aus den jungen Löwenzahnblättern kannst du einen Salat zaubern. Wenn dir die Blätter zu bitter sind, lass sie eine Zeit im Wasser liegen oder mische sie unter einen Blattsalat. Dann eine Marinade nach deiner Wahl zugeben und mit Nüssen und Parmesan verfeinern. Zum Schluss noch mit den ausgezupften Löwenzahnblüten dekorieren. Auch die Wurzel kannst du frisch gerieben an den Salat geben.

    Löwenzahnkaffee

    Und wie wäre es mit einem Kaffee aus Löwenzahnwurzel? Selbst das geht! Dafür musst du die Wurzeln ausgraben und säubern. Lass sie an einem warmen Ort gut trocknen. Schneid die luftgetrockneten Wurzeln in kleine Stückchen und röste sie 20-30 Minuten bei 180 ° C im Backofen. Dann nur noch abkühlen lassen und mahlen. So kannst du Löwenzahnwurzeln wie Kaffeepulver verwenden. Die Löwenzahnwurzel ist ganz vielfältig einsetzbar und in jeder Form wirkungsvoll. Du kannst sie auch wie Schwarzwurzeln als Gemüse kochen oder dir einen Tee aus ihnen kochen

    Doch was machst du nun mit dem Löwenzahn-Blüten-Stängel? Versuche ihn doch mal als Trinkhalm zu verwenden!

     

    Viel Spaß und guten Appetit mit unseren Rezepten!

     

    Und wie geht es mit dem nicht gepflückten Löwenzahn im Jahresverlauf dann weiter? Wenn die Zeit des Löwenzahns dann reif ist, verwandeln sich die gelben Löwenmähnen in wunderschöne, weißliche, filigrane Pusteblumen. So verbreiten sich die Samen mit dem Wind wieder über die ganze Wiese und keimen im nächsten Frühjahr dann wieder aus.

    Kommentare

    Aktuell sind noch keine Kommentare vorhanden.

    Hinterlasse uns einen Kommentar:

    Verbleibende Zeichen: 600

    Zurück

    Zur Person

    Team Wildnisbildung

    Begeistert im Nationalpark für Wildnis – und bloggt für euch, um Eindrücke aus dem Nationalpark zu euch nach Hause und Anregungen in euren Alltag zu bringen.

    Tel.: +49 7842 9 96 54 25
    wildnisbildung@nlp.bwl.de

    #WIBIDIGI-NEWSLETTER

    Bleibe mit der Wildnisbildung und dem Nationalpark Schwarzwald auf dem Laufenden. Etwa vier Mal im Jahr findest du in unserem #WibiDigi-Newsletter Anregungen, Mitmachaktionen und Tipps für zu Hause.
     

    Jetzt anmelden