Dreizehenspecht

Der Dreizehenspecht, ein Nahrungsspezialist

Der Dreizehenspecht ist etwas kleiner und dunkler als der Buntspecht. Die Männchen haben einen gelben, die Weibchen einen silbergrauen Scheitel. Die Unterseite ist dicht gebändert. Die bei den meisten Kletterspechten nach hinten gerichtete und funktionslose vierte Zehe, ist bei dieser Art völlig zurückgebildet.

Der Dreizehenspecht bevorzugt ungepflegte Fichtenwälder mit reichlich Totholz und ist ein absoluter Nahrungsspezialist: Er ernährt sich vorwiegend von Borkenkäferlarven auf frisch absterbenden Bäumen und ist daher ganz eng an diese Ressource gebunden.

Der Dreizehenspecht war bis Mitte des 19. Jahrhundert als Brutvogel des Nordschwarzwaldes bekannt. Danach galt die Art über mehr als 100 Jahre lang als verschollen, wohl aufgrund der intensiven Nutzungsphase des Waldes bis Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Erst seit den 1980er Jahren konnten wieder einzelne Vögel festgestellt werden, die wahrscheinlich aus den Alpen zugewandert sind.

Eine wichtige Grundlage für die Wiederbesiedlung lieferte, neben der Ausweisung von mehreren Bannwäldern, vor allem die Zunahme von Kalamitäten durch Borkenkäfer in Folge der starken Orkane Vivian und Wiebke 1991 und Lothar 1999. Seither konnte sich im Nordschwarzwald wieder eine kleine Dreizehenspecht-Population entwickeln, die aktuell alljährlich rund fünf bis zehn Paare umfasst.