Kreuzotter
Die Art des Monats April 2023
In unserer Kategorie "Die Art des Monats" stellen Ihnen unsere Artexpertinnen und -experten jeden Monat eine Spezies vor, die im Nationalpark Schwarzwald vorkommt.
Die Art des Monats ist die Kreuzotter (Vipera berus).
Giftig und selbst gefährdet: die Kreuzotter
Die Kreuzotter ist an ihrem dunklen Zickzackmuster auf dem Rücken, dem länglich dreieckigen Kopf und den senkrechten Pupillen gut zu erkennen. Kreuzottern können verschieden gefärbt sein. Im Nordschwarzwald sind sie oft ganz schwarz und werden im Volksmund auch Höllenottern genannt. Eine vollständig dunkle Färbung ist in den höher gelegenen und daher auch kühleren Lagen von Vorteil, da dunklere Tiere bei Sonneneinstrahlung sich besser aufheizen und schneller aktiv werden können als heller gefärbte Exemplare.
Kreuzottern besiedeln sowohl lichte Wald-, als auch Heide- und Moor-Gebiete. Auf den Grindenflächen fühlen sie sich daher besonders wohl.
Wenn im März der Schnee langsam schmilzt, kommen die Kreuzottern aus ihrem Winterquartier, um die erste Wärme der Sonne zu tanken. Nach der Frühjahrshäutung machen sich die Männchen auf die Suche nach paarungsbereiten Weibchen an traditionellen Paarungsplätzen. Die Weibchen brüten ihre Eier im Körper aus und bringen durchschnittlich sieben bis elf Junge im Spätsommer und Herbst lebend zur Welt. Brütende Weibchen legen sich gern zum Sonnenbaden an exponierte Plätze. Sie haben dabei auch anderen brütenden Weibchen gegenüber keine Berührungsprobleme (Abbildung). Ab Oktober wandern die Reptilien in ihre Winterquartiere, wo sie bis März in einer Kältestarre verharren.
Kreuzottern sind giftig, ihr Biss jedoch in der Regel nicht lebensbedrohlich. Bissverletzungen sind selten, da die Tiere die kleinsten Bodenerschütterungen wahrnehmen und sich normalerweise sofort zurückziehen. Zudem müssen Kreuzottern mit ihrem wertvollen Gift haushalten. Es bildet sich nur langsam und sie benötigen es für die Beutejagd. Daher "verschwenden" Kreuzottern ihr Gift nicht gern und setzen es für Verteidigungsbisse kaum oder gar nicht ein. Sie beißen deshalb nur zu, wenn sie sich stark bedroht fühlen oder berührt werden.
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Zur Person
Esther Del Val Alfaro
Forschungs-Konzeption, Vertebraten-Monitoring und Artenschutz
Tel.: +49 7442 180 18 270
esther.delvalalfaro@nlp.bwl.de
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