Wiesenpieper

Die Art des Monats Mai 2023

01.05.2023 von Esther Del Val Alfaro in Kategorie : Art des Monats
  • In unserer Kategorie "Die Art des Monats" stellen Ihnen unsere Artexpertinnen und -experten jeden Monat eine Spezies vor, die im Nationalpark Schwarzwald vorkommt.

    Die Art des Monats ist der Wiesenpieper (Anthus pratensis)

    Unscheinbar und stark bedroht: der Wiesenpieper

    Der Wiesenpieper ist ein kleiner, etwa sperlingsgroßer Singvogel mit graubrauner, meist etwas olivgrün getönter Oberseite und cremefarbiger bis schmutzig weißer Unterseite. Die Oberseite sowie Brust und Flanken sind kräftig dunkel gestreift. Die äußersten Schwanzfedern sind weiß. Die Beine sind rosa gefärbt und der Schnabel ist dünn und spitz.  Über den Augen ist ein dünner weißlicher Streif.

    Die meisten Wiesenpieper überwintern in Frankreich, Spanien und Nordafrika. Schon im März, wenn die ersten freien Stellen im Schnee zu finden sind, kommen sie in die Brutgebiete zurück. Oft suchen sie dann an auftauenden Schneefeldern nach kleinen Insekten und Spinnen.

    Ihre Territorien zeigen sie durch einen markanten Singflug an, bei dem sie vom Boden oder von einem Gebüsch mit Rufserien nach oben steigen und sich dann wie ein Fallschirm wieder langsam nach unten fallen lassen. Meist landen sie dabei wieder auf dem Boden oder auf niedrigen Büschen.

    Wiesenpieper gehören zu den sogenannten Bodenbrütern. Sie legen ihre Nester versteckt unter einem Grasbüschel an.

    Im Nordschwarzwald besiedelt der Wiesenpieper ausschließlich Grinden und Hochmoore. Der Bestand ist allerdings stark rückläufig. Die Ursachen liegen hauptsächlich im Verlust an geeigneten Lebensräumen, vor allem durch das starke Zuwachsen der Flächen insbesondere mit Fichten, Birken und Latschenkiefern.

    Um diese Art erhalten zu können, sind starke Pflegeeingriffe erforderlich, wie auf dem Nordgipfel der Hornisgrinde (2021) und auf dem Seekopf und Hochkopf (2022). Um den Lebensraum des Wiesenpiepers langfristig offen zu halten, ist die extensive Beweidung mit Rindern, Pferden und Schafen absolut notwendig.

    Kommentare

    Aktuell sind noch keine Kommentare vorhanden.

    Hinterlasse uns einen Kommentar:

    Verbleibende Zeichen: 600

    Zurück

    Zur Person

    Esther Del Val Alfaro

    Forschungs-Konzeption, Vertebraten-Monitoring und Artenschutz

    Tel.: +49 7442 180 18 270
    esther.delvalalfaro@nlp.bwl.de