Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald

Nationalparke schützen weltweit vorrangig die natürlichen Prozesse der Natur. Auch im Nationalpark Schwarzwald heißt es deshalb auf einem Großteil der Fläche: Natur Natur sein lassen. Auf den restlichen Flächen geht es darum, besondere Lebensräume wie etwa die wilden Feuchtheiden zu erhalten, sensible Arten wie das Auerhuhn und auch die umliegenden Wälder zu schützen. Mehr Raum für Wildnis und geschützte Arten – das will die Landesregierung in Baden-Württemberg nun ermöglichen und deshalb den Nationalpark Schwarzwald weiterentwickeln.

Mindestfläche für Nationalparks gerade so erreicht

Die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN) gibt für Nationalparke eine Mindestfläche von 10.000 Hektar vor, die der Nationalpark Schwarzwald gerade so erreicht. Der Nationalpark Schwarzwald besteht seit seiner Gründung am 1. Januar 2014 aus zwei Teilgebieten. Prozesse wie eine natürliche Waldentwicklung bedürfen aber möglichst großer und unzerteilter Flächen, da menschliche Einflüsse wie Forstwirtschaft oder Wegebau sie verändern und stören. Eine Verbindung der beiden Gebiete des Nationalparks stabilisiert und steigert die Biodiversität und ökologische Resilienz. Der Nationalpark Schwarzwald soll aber nicht nur räumlich weiterentwickelt werden. Die inhaltliche Weiterentwicklung widmet sich Themen, die im bestehenden Nationalpark wenig beachtet sind und die perspektivisch gestärkt werden sollten.

Beteiligung an der Weiterentwicklung

Seit Mai 2022 gab es viele verschiedene Möglichkeiten, sich in die Weiterentwicklung des Nationalparks einzubringen. Bei einer Informationsveranstaltung in Forbach, einer breiten Online-Beteiligung und bei Themenführungen und –workshops kamen viele Ideen und Anregungen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Inzwischen ist die Beteiligung abgeschlossen.

Ein weiteres Herzstück der Beteiligung ist ein Bürgerforum aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Baden-Württemberg und der Region direkt um den Nationalpark. Das Forum vereint verschiedene Sichtweisen aus der Gesellschaft. Diskutiert wurde über die Themen Prozess- und Artenschutz, Freizeitnutzung, Verkehr und Nationalpark und Region. Im März trifft sich das Bürgerforum zum letzten Mal und formuliert ihre Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Nationalparks.

Darüber hinaus begleiten die bestehenden Gremien des Nationalparks – Rat und Beirat – die Weiterentwicklung eng und formulieren ebenfalls Empfehlungen. Alle Ergebnisse fließen in die Überlegungen des Landes zur Weiterentwicklung und die Arbeit der Nationalparkverwaltung ein. Sie werden im Juli offiziell an unsere Umweltministerin Thekla Walker übergeben. Mehr Informationen zur Beteiligung und die Ergebnisse finden Sie auf nationalpark-schwarzwald-im-dialog.de.


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Repräsentative Befragung zur Weiterentwicklung

Viele Menschen in Baden-Württemberg sehen in einer möglichen Weiterentwicklung und Erweiterung des Nationalparks eine Chance für den Natur- und Umweltschutz. Die Weiterentwicklung mit eigenen Ideen und Anregungen mitgestalten möchten aber vor allem Menschen aus der Region. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie, die das Meinungsforschungsinstitut forsa Anfang des Jahres 2022 in Baden-Württemberg durchgeführt hat.

Im Rahmen der Untersuchung wurden jeweils etwa 1.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg und aus den Anrainergemeinden des Nationalparks befragt. Die Studie sollte herauszufinden, welche Chancen, Risiken und Themen einer Weiterentwicklung des Nationalparks für die Bevölkerung von Bedeutung sind. Außerdem wurden die Bürgerinnen und Bürger zu denkbaren Beteiligungsmöglichkeiten befragt.

Die Ergebnisse lassen sich hier einsehen. Ein ausführlicher Bericht findet sich auch auf der Seite des Umweltministeriums Baden-Württemberg, welches die Studie in Auftrag gegeben hatte.