Nahaufnahme von drei Heidelbeeren am Strauch.

Flora, Fauna & Funga

Im Nationalpark Schwarzwald erwartet Sie eine faszinierende Vielfalt an Naturbildern in einer der bekanntesten Waldlandschaften Deutschlands. Dunkelgrüne Wälder überziehen sanfte Hügel, durchbrochen von stillen Mooren und tiefen Karseen. Auf den Kämmen des Schwarzwaldes öffnen heideähnliche Hochweiden, die sogenannten Grinden, traumhafte Ausblicke über die Bergkuppen bis in die Weite der Rheinebene. Die Höhen des Schwarzwaldes sind Heimat seltener Tiere und Pflanzen. Diese und deren typischen Lebensräume möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Lebensraum Bergmischwald

Die Fichten-Tannen-Buchen-Bergmischwälder der Hochlagen des Nordschwarzwaldes mit ihren nährstoffarmen Buntsandstein-Böden und dem rauen Klima bieten vor allem spezialisierten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten Lebensmöglichkeiten, darunter einige stark bedrohte und seltene Arten. Für Farne, Bärlappe und Moose sind die sauren Böden, die kühl-feuchten Bedingungen und die geringe Konkurrenz durch anspruchsvollere Pflanzenarten sehr günstig. Große Bedeutung besitzen die Mischwälder für einige Baumarten, wie bspw. die Weißtanne, die im Schwarzwald eines ihrer wichtigsten Vorkommensgebiete hat.

Zu den typischen Säugetieren, gehören neben Reh- und Rotwild vor allem der Baummarder, der Gartenschläfer und verschiedene Baumhöhlen-bewohnende Fledermäuse. Unter den Vögeln dominieren typische Bergwaldvogelarten wie Spechte und Käuze. Charakteristisch sind der Schwarzspecht, der seltene Dreizehenspecht und die beiden „Urwald“-Käuze Raufußkauz und Sperlingskauz. Neben zahlreichen weiteren interessanten Arten wie Ringdrossel, Fichtenkreuzschnabel, Gartenrotschwanz und Tannenhäher, hat das Nationalpark-Gebiet insbesondere eine große Bedeutung für das Auerhuhn, das hier eines der wichtigsten Vorkommen im Schwarzwald und Mitteleuropa besitzt.

Schließlich finden sich insbesondere in den für längere Zeit ungenutzten Waldgebieten wie beispielsweise am Hohen Ochsenkopf und am Wilden See zahlreiche sehr seltene, holzbewohnende Käferarten und totholzbesiedelnde Moose, Flechten und Pilze.

Lebensraum Grinden und Plateaumoore

Die durch die jahrhundertelange Nutzung der Hochlagen entstandenen und mit zahlreichen Bergkiefer- und Birken-Gebüschen durchsetzten Grinden stellen heute gemeinsam mit den natürlichen, teils baumfreien Vermoorungen der Hochlagen einen ganz außergewöhnlichen Lebensraum dar, in dem zahlreiche andernorts sehr seltene Arten vorkommen.

Im Nationalparkgebiet machen diese Flächen nur 3 % aus und liegen zu ihrem dauerhaften Erhalt in der Managementzone. Die vorwiegend mit Pfeifengras, Rasenbinse und Heidekraut bewachsenen Freiflächen bieten zahlreichen seltenen Insektenarten wie der Alpinen Gebirgsschrecke, dem Warzenbeisser und verschiedenen Nachtfaltern eine Heimat.

Zudem finden sich hier noch die größten Vorkommen der bedrohten Kreuzotter sowie einige seltene Vogelarten wie Wiesenpieper, Zitronenzeisig und Ringdrossel. Schließlich besitzen die Übergangsbereiche der Bergkiefer-Heiden zum umliegenden Bergwald auch eine herausragende Bedeutung für das Auerhuhn.

Lebensraum Karseen

Im Nationalparkgebiet befinden sich drei wunderschöne Karseen - der Wilde See, der Buhlbachsee und der Huzenbacher See - mit ganz unterschiedlichen Vermoorungs- und Verlandungsstadien. Sie beherbergen eine ganz eigene Vegetation aus seltenen Torfmoosen, Sumpf-Bärlapp, Sonnentau-, Seggen- und Wollgras-Arten. Diese Seen bieten zudem Heimat für zahlreiche Amphibien, den kleinen Zwergtaucher und einige sehr seltene Hochmoor-Libellenarten.

Lebensraum Felsen, Blockhalden, Blockschutthalden

Diese vom Gestein geprägten Lebensraumtypen kommen im Nationalpark über die ganze Fläche verstreut vor und beherbergen häufig noch sehr naturnahe Pflanzengesellschaften. Sie können je nach Exposition und Gesteinsart ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Große Bedeutung haben sie insbesondere für seltene, gesteinsbewohnende Flechtenarten und zahlreiche Insekten. Besonderheiten finden sich vor allem bei den Laufkäfern und den Spinnen. Aber auch Wirbeltiere wie die Kreuzotter und die Alpenspitzmaus kommen hier vor. In größeren geschützten Felspartien brütet zudem auch der Wanderfalke.

Karten & Broschüren

Grinden im Nationalpark Schwarzwald

Sie gehören zu den absoluten Besonderheiten im Nationalpark Schwarzwald: die waldfreien Bergheiden…

Karten

Übersichtskarte Nationalpark-Kulisse

Geologie

Aus geologischer Sicht zählt der Schwarzwald zu den interessantesten und ältesten Mittelgebirgsformationen Europas. Das sogenannte Grundgebirge aus Graniten und Gneisen bildet die Basis des Grindenschwarzwalds. Es entstand bereits im Erdaltertum vor mehr als 300 Millionen Jahren.

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Klima

Mit jährlichen Niederschlagsmengen bis zu 2700 mm (im Mittel 2200 mm) liegt der Nationalpark Schwarzwald in einer der niederschlagsreichsten Regionen Deutschlands außerhalb der Alpen. Die Niederschläge übersteigen sogar die des wesentlich höheren Südschwarzwalds.

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Waldgeschichte

Schon die nacheiszeitlichen Jäger*innen und Sammler*innen haben die großflächigen Wälder des Nordschwarzwalds genutzt. Vor 1000 Jahren war das gesamte Nationalparkgebiet dann mit strukturreichen Urwäldern bedeckt. Die ersten Dauersiedlungen entstanden ebenfalls um diese Zeit.

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Flora & Fauna

Im Nationalpark finden sich unterschiedlichste Lebensräume, an die sich jeweils viele Arten angepasst haben: von dichten Bergmischwäldern, bis zu Grinden und Mooren. Die eiszeitlichen Kare mit ihren steilen Abfällen bieten zum Teil hochspezialisierten Arten wertvollen Lebensraum.

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Abgebrochener Stamm