Verkehrskonzept

Unter der Leitidee Natur.Bewusst.Mobil wurde ein Verkehrskonzept für die gesamte Nationalparkregion entwickelt. Dabei galt es, die unterschiedlichsten Nutzergruppen, vom Pendler- über den Wirtschaftsverkehr bis hin zum Freizeitverkehr, zu bedenken. Das Konzept dient mit seinen rund 60 Einzelmaßnahmen als Umsetzungsgrundlage für die Landkreise, das Land und die Kommunen.

Ziele des Konzeptes sind

  • die Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität;
  • den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken und attraktiv gestalten;
  • den motorisierten Individualverkehr lenken;
  • die nutzerfreundliche Bereitstellung digitaler Informationen zum Verkehr;
  • Natur- und Umweltschutz berücksichtigen;
  • die Vereinbarung der Bedürfnisse der Bevölkerung in der Region und der Urlaubsgäste (Alltags- und Freizeitmobilität).

 

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Das Beteiligungsverfahren

Zur Entwicklung des Verkehrskonzeptes wurde 2017 ein umfangreicher Beteiligungsprozess durchgeführt. Dazu gehörten drei Busfahrten, mehrere Workshops mit kommunalen Vertreterinnen und Vertreter sowie verschiedenen Expertengruppen zum Thema Verkehr. Weiterhin wurde das erarbeitete Konzept zwei Wochen lang online vorgestellt. Interessierte konnten das Konzept kommentieren und Vorschläge zum Verkehrskonzept einbringen.

Am 15. Oktober 2018 hat der Nationalparkrat die Studie zum Verkehrskonzept zur Kenntnis genommen, die Teil des Nationalparkplans ist. Die Studie zum Verkehrskonzept beinhaltet rund 60 Vorschläge zur Verbesserung der aktuellen verkehrlichen Situation. Erarbeitet wurde der Bericht von dem vom Ministerium für Verkehr beauftragten Planungsbüro PTV Transport Consult GmbH mit seinen Partnern raumobil GmbH, Media-Seven GmbH und PWC AG.

Grundlage für die Studie waren unter anderem mehr als 600 Anmerkungen, die im vorangegangenen Beteiligungsprozess mit der Region zusammengetragen wurden. Nationalparkrat und -beirat, die Arbeitsgruppe Verkehrskonzept mit vielen Fachleuten sowie das Verkehrsministerium und die Nationalparkverwaltung haben die vorgeschlagenen Maßnahmen in den vergangenen Monaten intensiv geprüft, diskutiert und bearbeitet. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat das Konzept gefördert.

Auf ein gut ausgearbeitetes Verkehrskonzept wird im Nationalparkplan sehr viel Wert gelegt: Der Verkehr auf der Schwarzwaldhochstraße ist seit jeher vom motorisierten Individualverkehr geprägt. Besonders an besucherstarken Tagen spitzt sich hier die Verkehrssituation zu. Gemeinsames Ziel ist daher, die Schwarzwaldhochstraße zu entlasten und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu stärken. Dabei gilt es, die unterschiedlichsten Nutzergruppen, vom Pendler- über den Wirtschaftsverkehr bis hin zum Freizeitverkehr, zu bedenken. Eine weitere große Herausforderung ist es, ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität in der Region zu schaffen und so auch Veränderungen im Verhalten der Einzelnen anzustoßen.

Mit der vorliegenden Studie zum Verkehrskonzept hat die gesamte Region die Chance, den Verkehr im und zum Nationalpark, aber auch in der Region selbst, zu verbessern. Das Konzept nützt daher nicht nur den Gästen des Nationalparks sondern gleichermaßen der umliegenden Bevölkerung.

Der ausgearbeitete Bericht zum Verkehrskonzept dient als Umsetzungsgrundlage. Die Umsetzung selbst liegt bei den Landkreisen, Gemeinden und dem Land. Die Ausgestaltung und Finanzierung der konkreten Umsetzungsschritte ist zwischen dem Verkehrsministerium und den Kreisen bzw. Gemeinden je nach Zuständigkeit zu vereinbaren. Zum Thema Finanzierung werden derzeit intensive Gespräche zwischen den Land- und Stadtkreisen und dem Ministerium für Verkehr geführt. Insbesondere beim Thema Ausbau ÖPNV ist die Frage der Finanzierung entscheidend.

Zur Begleitung der Umsetzung des Verkehrskonzeptes wurde ein Steuerkreis unter Leitung von Landrat Dr. Rückert initiiert. Dieser besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Landkreise Freudenstadt, Rastatt und Ortenaukreis, des Stadtkreises Baden-Baden, der Nationalparkregion e. V., der Nationalparkverwaltung und des Ministeriums für Verkehr.

Die Umsetzung erfordert neben den finanziellen Mitteln auch umfangreiche Abstimmungsrunden über drei Landkreise hinweg und das Zusammenbringen der Bedürfnisse aus Naturschutz, Mobilität und Tourismus. Eine nachhaltigere, umweltbewusstere Mobilität im Nationalpark und in der gesamten Region ist das gemeinsame Ziel.


Derzeit zentrale Maßnahmen:

  • Einführung von (zusätzlichen) Regionalbuslinien, z. B. zwischen Baden-Baden und Freudenstadt.
  • Parkraumplanung am Ruhestein für das neue Besucher- und Informationszentrum und für das Nationalparkhaus in Herrenwies.
  • Entwicklung einer digitalen Informationsplattform, um Informationen nutzerorientiert zur Verfügung stellen zu können.
  • Aufstellen von Lärmdisplays zur Sensibilisierung von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern.
  • Entwicklung einer gemeinsamen Kommunikation mit den Akteuren der Region, um das Thema nachhaltige Mobilität mehr in der Region zu verankern und für den ÖPNV zu begeistern.
  • Gemeinsame Planung zur Umgestaltung von zentralen Bushaltestellen (barrierefreier Ausbau, Information, einheitliches Design, E-Mobilität) mit der Nationalparkregion.

Die Nationalparkverwaltung hat alle Anregungen, die zum Verkehrskonzept eingegangen sind, zusammengetragen. Eine Übersicht aller Anmerkungen sowie die Erläuterungen der Nationalparkverwaltung, wie diese im aktuellen Konzept berücksichtigt wurden, finden Sie hier.

Kontakt

Ansprechpartnerin "Verkehrskonzept":

Sie haben Fragen zum Verkehrskonzept? Bitte wenden Sie sich an unsere zuständige Mitarbeiterin:

Natalie Schacht
Koordination Tourismus & Verkehr
Tel.: +49 (7449) 9 29 98 - 321
natalie.schacht[at]nlp.bwl.de