Die jungen Entdecker

18.10.2023 von Iris Lemanczyk in Kategorie : Blog
  • Die Young Explorers sind eine stetig wachsende Gruppe junger Menschen, die sich für die wilde Natur vor der Haustür begeistern. Die sich für eine gute Zukunft und eine zukunftsfähige Gesellschaft einsetzen. Und natürlich für Natur- und Klimaschutz.

    Natur bewusst wahrnehmen auf der Wanderung mit der Wildnispädagogin Svenja Fox. Foto: Niko Pallas

    Young Explorers - zwischen 16 und 19 Jahren - erfahren bei einem Camp viel zu diesen Themen. Aber auch Kennenlernen, Vertrauen schaffen, das Miteinander, Bilder und Visionen gehören dazu.

    Die Young Explorer unterwegs zur Badener Höhe, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Und, um Fotomotive zu entdecken. Foto: Maja Rohde

    Die Young Explorers haben sich dieses Jahr längerfristige Projekte zu den Themen: Lebensmittelverschwendung, Müllsammeln und Minimalismus vorgenommen. Mich interessiert das Minimalismus-Projekt besonders. Dabei wollen die Teilnehmerinnen 30 Tage lang täglich einen Gegenstand aus ihrem Besitz aussortieren. Der soll aber nicht achtlos im Müll landen, sondern verschenkt und dadurch weiter genutzt werden. Er soll sozusagen ein zweites Leben bekommen.

    Jessica (16) aus Krefeld hat die Herausforderung des Aussortierens angenommen. Sie schildert uns ihre Erfahrungen: „Ich sortiere erst mal Kleidung aus, aber auch Schreibtisch- und Bürokram“, sagt sie. Da ist die karierte Hose, die Jessica nur einmal, ein schwarzes Strickkleid, das sie nie angehabt hat. Und ein blaues Oberteil, das nicht mehr zu ihrem Style passt.

    Kleidung und Klimaschutz?

    Was hat Kleidung mit Klimaschutz zu tun? Kleidungsstücke legen oft 20 000 Kilometer zurück, bis sie auf dem Ladentisch landen und sie hinterlassen einen gigantischen ökologischen Fußabdruck. Die meisten Klamotten werden nämlich in Asien produziert. Bei der Herstellung - durch Glätten, Bleichen, Färben, Bedrucken – fallen pro Kilo Kleidung ein Kilo Chemikalien an, viele davon sind giftig. Die Stoffe werden danach gewaschen, laut Weltbank fallen 20 Prozent aller industriellen Abwässer allein in der Modebranche an. Schon dieses Beispiel zeigt, dass „weniger mehr ist“.

    Kann ich auch ohne leben?

    Manchmal fällt Jessica das Loslassen schon schwer, vor allem, wenn sie eine Erinnerung mit den Stücken verbindet. Jessica fragt sich dann: Werde ich den Gegenstand in den nächsten Wochen verwenden? Kann ich auch ohne leben? Sie spürt den Erinnerungen nach und verabschiedet sich dann von den Gegenständen. „Ich merke oftmals, dass ich meine Erinnerungen schätze, nicht aber die Gegenstände“, sagt sie. Das Aussortieren erzeugt bei ihr Zufriedenheit – und Staunen, wie viel unnützes Zeug sie hat.

    Die Projekte und ihr Verlauf werden auf Instagram gepostet: @30days_minimalism. Genauso die Ergebnisse des Workshops „Lebensmittelverschwendung“: @30days.nowaste. Dort wird gezeigt, wie man Obst richtig lagert, damit es länger hält. Es gibt auch Rezepte für die Resteverwertung. Kennt ihr vielleicht das Gericht „arme Ritter“, das aus altem Brot gemacht wird?

    In den Design-Thinking-Workshops werden Umweltschutzprojekte entwickelt. Foto: Silas Steinwenger

    In der Natur

    Zum Camp gehört auch draußen Sein in der Natur, etwa beim Abenteuer-Treck., bei dem sich Kleingruppen mit allerlei Aufgaben rumschlagen müssen. Oder wie würde man es sonst nennen, wenn mit Hilfe des Nationalpark-Puzzles das nächste Wegziel erraten warden soll?

    „Es ging aber auch darum, die Schönheit der Natur zu erkennen und auf Wanderungen Fotomotive zu suchen“, erklärt Wencke Groeneveld, die zum Presse-Team der Young Explorer gehört. Der Fotoworkshop gipfelt in einem Fotowettbewerb mit dem Thema: Was bedeutet das YEC für dich? Auf das Siegerfoto, das beim Nachtreffen gekürt wurde, habe ich für diesen Beitrag gewartet. Tataaaa: Anton Schneider hat es an den Gertelsbacher-Wasserfällen geschossen.

    The winner is: Anton Schneider mit diesem Foto.

    Begeisterung weitergeben

    Die Begeisterung für Klima- und Umweltschutz, aber auch für die Wildnis und das Camp ist bei den Young Explorers groß. So wächst mit jedem Camp und jeder Aktion das Netz junger Natur- und Klimaschützerinnen und -schützer. Die geben ihre Begeisterung und Inspiration in der Familie, in Schulklassen, an Unis, im Freundeskreis oder auf Social Media weiter.

    Mehr Informationen über die Young Explorers gibt es unter: https://www.schwarzwald-entdecker.de/

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    Iris Lemanczyk

    Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.

     

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