Unser Mann im Tal X
Er wurde mir als „unser Gesicht bei der Gartenschau“ angekündigt. Andreas Braun. Mit ihm bin ich im Tal X, dem acht Kilometer langen Gartenschaugelände, das von Freudenstadt nach Baiersbronn führt, verabredet. Genauer gesagt im Wilden Eck, dem Areal, auf dem der Nationalpark Schwarzwald vertreten sein wird.
Bald geht es los
Es sind nicht mehr viele Tage bis zum Start: Die große Hütte, die die Zimmermänner des Nationalparks selbst geplant und gebaut haben, steht schon. Der Spielplatz, der fast ausnahmslos aus Holz besteht, wartet auf Kinder. Noch wachsen weder Blumen noch der Rasen, beides muss sich jetzt mal sputen.
Ich bin etwas zu früh für unser Gespräch am Wilden Eck. Ideal, um in Ruhe die neun mal fünf Meter große Hütte in Fachwerkkonstruktion zu besichtigen. Der Zimmermann Stefan Huber hat sie im Stecksystem in der Zimmerei in Seebach geplant. Hunderte von Stunden Arbeitszeit stecken in der Hütte. Jeden Balken hat er in seinen Plan gezeichnet, jeder Balken wurde gesägt, später dann von Seebach zum Wilden Eck transportiert und zur Hütte zusammengebaut. Stefan Huber schaut gerade nach dem Rechten. „Ich bin mit der Hütte zufrieden“, sagt er stolz. Andreas Braun, „das Gesicht“, kommt dazu, sofort beginnen die beiden zu fachsimpeln.
Viele Fragen beantworten
„Was macht man als ‚Gesicht‘?“, möchte ich von Braun wissen. „Während der Gartenschau werde ich hauptsächlich viele Fragen beantworten und Verständnis für den Nationalpark wecken, schließlich gibt es immer noch Bedenkenträger“, sagt er. Andreas Braun wird die ganzen 143 Tage, die die Gartenschau dauert, vor Ort am Wilden Eck sein.
Immer sonntags
Im Moment stellt er zusammen mit dem Wildnisbildungsteam das Programm zusammen: Sonntags wird es immer einen Ranger-Talk geben, donnerstags sollen inhaltliche Schwerpunkte wie etwa Kräuter, Wildtiermanagement, Pilze, Natur und Mensch beleuchtet werden. Ein Gewinnspiel wird es auch geben. Gewinnen kann man beispielsweise eine Ballonfahrt, aber auch ein Gourmet-Essen in Baiersbronn oder Bahntickets samt Eintrittskarten in den Europapark in Rust.
Die attraktiven Preise kommen durch Brauns Kontakte zustande. Schließlich war er 15 Jahre lang Tourismuschef des Landes Baden-Württemberg. In dieser Zeit sorgte er dafür, das Ländle national und international als attraktive Tourismusdestination zu positionieren.
Nationalpark-Fan
Auch als Landestourismuschef hat er immer für den Nationalpark Partei ergriffen. Mehr noch: „Ich war schon für den Nationalpark entflammt, da gab es ihn noch gar nicht.“ Heute ist Braun Vorsitzender des Nationalpark-Beirats.
„Werden die Beete nach der Gartenschau weitergepflegt?“ Wir werden von einer Anwohnerin unterbrochen. „Kommt die Recyclinginsel, die hier stand, wieder?“ Konkrete Fragen, auf die Anwohner eine Antwort wollen. Andreas Braun bekommt eine Kostprobe seines baldigen Tuns, sozusagen eine erste Warmlauf-Phase. Denn Fragen beantworten wird seine Hauptaufgabe bei der Gartenschau sein, vor allem natürlich zum Nationalpark und dem Programm am Wilden Eck.
Bevor die Gartenschau beginnt, wird es noch eine Schulungsveranstaltung für die Freiwilligen geben, die Andreas Braun am Wilden Eck zur Seite stehen werden. Das Veranstaltungsprogramm wird gerade finalisiert. Und dann können die Besucherinnen und Besucher kommen, die Kinder können auf dem Spielplatz toben und alle können ihre Fragen loswerden oder sich informieren oder einfach nur sitzen und das Wilde Eck genießen. Andreas Braun wird jedenfalls da sein.
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Zur Person
Iris Lemanczyk
Bloggt im Auftrag der Nationalparkverwaltung aus dem Nationalpark Schwarzwald.
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